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Mit einem Drucklufthammer haut Steinbildhauer Johannes Düchting die Buchstaben und Zahlen in einen skandinavischen Gneis - Traumberufe Steinmetz 2023

Mit einem Drucklufthammer haut Steinbildhauer Johannes Düchting die Buchstaben und Zahlen in einen skandinavischen Gneis. (Foto: Gabi Bender)

Emotionen in Stein gemeißelt

Johannes Düchting erschafft individuelle Grabmale voller Erinnerungen

von Gabi Bender

„Mein Ansporn ist, dass die Menschen, die zu uns kommen, sich zunächst bei uns gut aufgehoben fühlen“, sagt Johannes Düchting, „und am Ende, wenn das Grabmal fertig ist, etwas bekommen haben, das ihnen in dieser schweren Zeit hilft.“

Daher nimmt sich der 58-Jährige gerne die Zeit für intensive Gespräche mit den Hinterbliebenen. „Diese sind für mich die Voraussetzung dafür, dass wir etwas Individuelles erschaffen können, in dem die Erinnerungen an den Verstorbenen erhalten bleiben.“

Die Voraussetzungen, mit denen die Menschen zu dem Familienbetrieb kommen, könnten unterschiedlicher kaum sein. „Manche haben sich noch überhaupt nicht mit dem Thema Tod beschäftigt, andere kommen schon mit sehr konkreten Wünschen zu uns“, erzählt der Soester, der die Steinbildhauerei Düchting in der zweiten Generation führt. Die dritte ist bereits fest im Unternehmen integriert, denn Sohn Moritz Düchting arbeitet seit seiner Ausbildung, die er vor zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen hat, als Geselle in dem traditionsreichen Familienbetrieb.

Gegründet hat diesen der Vater von Johannes Düchting. Alfons Düchting hat seinerzeit sowohl die Ausbildung zum Steinbildhauer als auch zum Holzbildhauer gemacht. „Das lag unter anderem daran, dass in dem Handwerksbetrieb in Paderborn, in dem er gelernt hat, im Winter viel mit Holz und im Sommer hauptsächlich mit Stein gearbeitet wurde.“ Später machte er in beiden Berufen seinen Meister und eröffnete mit seinem Zwillingsbruder einen eigenen Betrieb am Mönchshof in Soest. Nach dem frühen Tod des Bruders zog der Vater mit dem Betrieb in die Nähe des Friedhofs und so entstand 1961 die Werkstatt am heutigen Standort am Ostenhellweg 19.

Damals wie heute steht die handwerkliche Bearbeitung von Naturstein im Vordergrund, aber natürlich wird auch die moderne maschinelle Ausstattung der Partnerbetriebe genutzt, um die Natursteinmaterialien effizient und materialschonend zu bearbeiten. Zu den Leistungen der Werkstatt gehören auch Bildhauerarbeiten für Haus und Garten, wobei der Schwerpunkt auf der individuellen Gestaltung von Grabmalen liegt. Die Zeichnungen für seine Arbeiten fertigt Johannes Düchting ganz traditionell mit Blei- und Buntstiften an und gibt ihnen dabei eine beeindruckende Tiefe.

Johannes Düchting nutzt die Steinsäge - Traumberufe Steinmetz 2023

In der Steinbildhauerei Düchting werden die Steine hauptsächlich in echter Handarbeit bearbeitet, aber manchmal nutzt Johannes Düchting auch die Steinsäge. (Foto: Gabi Bender)

Gabelstapler auf dem Gelände von Steinbildhauer Johannes Düchting - Traumberufe Steinmetz 2023

Der Gabelstapler kommt auf dem Gelände von Steinbildhauer Johannes Düchting regelmäßig zum Einsatz. (Foto: Gabi Bender)

Bevor er sich an die Entwürfe setzen kann, ist allerdings bei den meisten Kunden zunächst eine ausführliche Beratung gefragt, bei der es nicht nur um die Form eines Steins und seine Bearbeitung, sondern auch um die Wahl des richtigen Steins geht. „In der Ausbildung lernt man erst einmal die Grundzüge der Geologie, die wir kennen müssen, um Steine auf ihre Verwendung hin zu betrachten und anzubieten“, sagt Johannes Düchting. „Man muss grundsätzlich unterscheiden zwischen den Hartgesteinen, zu denen Granite, Gneise und ähnliche Materialien zählen und die polierfähig sind, und den Weichgesteinen. Zu diesen gehören Sedimentgesteine, sprich Sandsteine, Kalkstein und alle weiteren Steine, die aus organischen Materialien im Laufe von Jahrmillionen entstanden sind. Granite haben dagegen Magma als Ursprung, welches über Millionen von Jahren aus dem Erdinneren Richtung Erdkruste aufgestiegen und dort erstarrt ist. Im oberen Bereich der Erdkruste kann es auch zu Auswürfen des Magmas kommen, der sogenannten Basaltlava, die zum Beispiel in der Eifel zu finden ist.“

Sein umfangreiches Wissen um die Gesteinsarten hat Johannes Düchting im Laufe seiner jahrzehntelangen Arbeit als Steinbildhauer erworben. Und trotz seiner großen Erfahrung gibt es doch immer mal wieder Steine, mit denen er vorher noch nicht zu tun hatte. „Vor kurzem habe ich erstmals einen südafrikanischen Sandstein bearbeitet“, erinnert sich der 58-Jährige. Diesen sogenannten Pinienstein hatte ein Kunde bei einem Großhändler in Allagen, mit dem der Steinbildhauer eng zusammenarbeitet, entdeckt. Nachdem Johannes Düchting von dem Stein mehrere Scheiben abgesägt und bearbeitet sowie anschließend die Namen und die Daten aufgebracht hatte, zieren diese jetzt eine Familiengrabstätte und halten so die Erinnerungen an die Verstorben wach.

Informationen zu deinem Traumberuf

Drei Antworten von …

Christoph Determann

… Christoph Determann, Obermeister der Bildhauer- und Steinmetz-Innung Hellweg-Lippe

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …

… ich unseren Familienbetrieb weiterführen wollte. Zudem ist mir das Gestalten schon immer wichtig und beides ließ sich so sehr gut vereinbaren.

2. Mein Lieblingswerkzeug ist …

… der Holzknüpfel, weil er eine so tolle Form und einen weichen Schlag hat und das Holz eine schöne Abwechslung zu den Metallwerkzeugen ist, die wir ansonsten in der Steinbearbeitung benutzen.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Das Einzigartige ist im Grunde die Unvergänglichkeit des Materials, mit dem wir arbeiten. Außerdem ist unser Handwerk eines der ältesten Handwerke überhaupt.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Monatliche Vergütung ab:

850 € im 1. Lehrjahr
950 € im 2. Lehrjahr
1100 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge in 2022:

1 / 6 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Gelsenkirchen

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Bildhauer- und Steinmetz-Innung Hellweg-Lippe 22 Mitgliedsbetriebe.

DER BERUF IN ALLER KÜRZE

Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in sägen, schleifen, polieren und restaurieren Natursteine und künstliche Steine. Sie fertigen und verlegen Bodenplatten und Fliesen, bauen Treppen und Fenster- und Türumrahmungen. Auch Skulpturen, Brunnen und Terrassenanlagen und geschliffene Grabsteine werden von ihnen erstellt. Außerdem restaurieren sie Baudenkmäler, Bildhauerarbeiten und historische Kunst- und Bauwerke.

Weitere Infos zum Beruf unter zukunft-stein-fuer-stein.de

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