Gemeinhin wird zwar gerne der Blick hinter die Fassade empfohlen, doch wenn diese von Michael Kinscher und seinem Team gemacht worden ist, lohnt es sich durchaus, diese näher in Augenschein zu nehmen. Denn der professionelle Fassadenbau ist einer der Schwerpunkte des Stuckateurbetriebs PST – Hamm.

Die Fassade gilt als Visitenkarte eines Gebäudes, kann aber nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch mit ihren inneren Werten überzeugen. Denn mit einem modernen Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und einem fachgerecht aufgebrachten Außenputz spielt sie eine entscheidende Rolle beim Schutz vor Witterungseinflüssen, erhöht die Energieeffizienz eines Gebäudes deutlich und trägt somit auch zur Wertsteigerung einer Immobilie bei. Wie die Abkürzung "PST" im Firmennamen bereits erahnen lässt, sind weitere Schwerpunkte des Meisterbetriebs Innenputz- und Stuckarbeiten sowie Trocken- und Akustikbau.

Vor rund 35 Jahren hat Stuckateurmeister Reiner Sturtz das Unternehmen gegründet. Einer seiner ersten Azubis war sein Neffe Michael Kinscher, der nach seiner Schullaufbahn direkt bei ihm eingestiegen ist. Vor vier Jahren hat der 54-Jährige, der zwischenzeitlich seinen Stuckateurmeister gemacht hat, den Familienbetrieb übernommen. Fast zeitgleich trat mit seinem Sohn Robin Kinscher die dritte Generation ins Unternehmen ein.

Stuckateurmeister Michael Kinscher (links) und sein Sohn Robin bereiten die Putzmaschine für ihren Einsatz vor - Traumberuf Stuckateur 2025
Stuckateurmeister Michael Kinscher (links) und sein Sohn Robin bereiten die Putzmaschine für ihren Einsatz vor. Foto: Gabi Bender

Mit dem neuen Inhaber hielt auch neue Technik Einzug, denn seitdem können Michael Kinscher und sein Team Fassaden und Flächen in Innenbereichen mit nebelarmem Niederdruck sowie mit Hochdruck beschichten. "Untergründe wie pastöse Beschichtungen und selbst Oberflächen der höchsten Qualitätsstufe 4 sind dank moderner Airless-Technik auch in großen Volumen durchführbar", erklärt der Stuckateurmeister.

Auf neueste Technik setzt der 54-Jährige auch im digitalen Bereich. "Wir sind stets am Puls der Zeit und nutzen daher in vielen Bereichen künstliche Intelligenz – beispielsweise beim Erstellen von Angeboten, dem Planen von Baustellen, der Kalkulation von Löhnen sowie unserer monatlichen Betriebswirtschaftlichen Auswertung. Das ist eine deutliche Arbeitserleichterung und spart uns jede Menge Zeit." Zeit, die der Unternehmer für andere Dinge nutzen kann.

"Ich liebe meine Arbeit und bin stolz auf jeden Bau, an dem wir mitgewirkt haben", sagt Michael Kinscher, der nach wie vor täglich auf den Baustellen der Firma mitarbeitet und als Ansprechpartner vor Ort ist. "Auf jeder unserer Baustellen ist immer mindestens ein Mitarbeiter, der sich mit dem Projekt und dementsprechend mit den vor Ort zu erledigenden Arbeiten und den eingesetzten Materialien top auskennt."

Robin Kinscher putzt mit einem Glätter ein Fenster bei einem Gewerbeobjekt ein - Traumberuf Stuckateur 2025
Robin Kinscher putzt mit einem Glätter ein Fenster bei einem Gewerbeobjekt ein. Foto: Gabi Bender

Regelmäßig sind bei den Projekten der PST – Hamm auch Tagespraktikanten im Einsatz. "Wer bei uns ein Praktikum macht, erhält direkt einen richtigen Eindruck von dem Beruf", verrät Robin Kinscher. "Auch wer noch nie einen Glätter oder eine Kelle in der Hand gehabt oder mit Styroporplatten zu tun hatte, kann bei uns erste Erfahrungen beim Verputzen oder dem Schneiden und Kleben von Dämmplatten sammeln, denn nur so weiß derjenige am Ende des Tages vielleicht schon, ob der Beruf das richtige für ihn ist."

Ob Berufsanfänger oder Quereinsteiger – für Michael Kinscher ist das Wichtigste, dass die Leute Interesse an den Tätigkeiten eines Stuckateurs haben und die anfallenden Arbeiten nicht einfach nur erledigen, sondern sich auch Gedanken darüber machen, warum sie etwas auf eine bestimmte Art und Weise machen sollen.

Drei Antworten von...

...Klaus Hammeke, Obermeister der Stuckateur-Innung Hellweg-Lippe

Obermeister Klaus Hammeke

1. Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein "Zuhause" finden?

Es gibt bei uns im Handwerk häufig nicht diese eine Qualifikation, die geschafft werden muss, um mitarbeiten zu können. Bei uns kommt es eher darauf an, inwieweit man bereit ist, Neues zu erlernen, und dass man ins Team passt. Hier sind mögliche Vorbildung oder etwa die Nationalität nebensächlich.

2. Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?

Nahezu jedes Haus ist ein Unikat und auch die Kundenwünsche wechseln fortlaufend. Allein schon durch diese beiden Punkte gibt es täglich Neues zu erleben und zu bearbeiten. Langweilig wird es bei uns nicht.

3. Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?

Wie in den meisten Gewerken hat der Meisterbrief als weitere Qualifikation den vermutlich höchsten Bekanntheitsgrad. Eine Fortbildung zum Betriebswirt oder Restaurator ist unter anderem auch möglich.

Alle Infos zu deinem Traumberuf