Auf den Baustellen der MPE-Ausbau GmbH kann man schon mal das Gefühl bekommen, doppelt zu sehen, denn im August 2024 haben die eineiigen Zwillinge Jan und Tim Lukowicz bei dem Meisterbetrieb ihre Ausbildung zum Stuckateur angefangen.

Den Familiennamen gibt es in der Belegschaft mittlerweile sogar bereits dreimal, denn der zwei Jahre ältere Bruder der beiden angehenden Stuckateure hat seine Ausbildung ebenfalls bei dem Stuckateurbetrieb von Manuel Egbers absolviert und ist seit Januar 2023 Geselle. "Jonas war es auch, der Jan und mich davon überzeugt hat, die Ausbildung zum Stuckateur zu machen", erzählt Tim Lukowicz, der froh ist, dass er sich dafür entschieden hat.

"Ich habe nach der Realschule zunächst eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik angefangen, diese aber später abgebrochen – hauptsächlich wegen des fehlenden Präsenzunterrichts aufgrund der Corona-Pandemie", so Tim Lukowicz. Die Ausbildung zum Stuckateur macht dem 22-Jährigen nur deutlich mehr Spaß. Zum einen, weil er sich jetzt nicht mehr die ganze Fachkunde autodidaktisch beibringen muss, und zum anderen, weil seine geleistete Arbeit nicht mehr hinter einer Wand verschwindet, wenn er damit fertig ist, sondern das, was er geschafft beziehungsweise geschaffen hat, noch Jahre und zum Teil Jahrzehnte später zu sehen ist.

Jan Lukowicz schneidet mit einem Glühdraht-Schneidegerät eine Dämmplatte passgenau zu - Traumberuf Stuckateur 2025
Mit einem Glühdraht-Schneidegerät schneidet der Stuckateur-Azubi Jan Lukowicz eine Dämmplatte für ein Wärmedämmverbundsystem passgenau zu. Foto: Gabi Bender

Wenn die Zwillinge beispielsweise an der Kita Drei König in Hamm vorbeifahren, können sie sich ihre Arbeit noch einmal ansehen. "Dort haben wir die Außendämmung gemacht, anschließend Scheibenputz aufgetragen und diesen, nachdem er getrocknet war, in verschiedenen Farben gestrichen", berichtet Tim Lukowicz. Auch das Projekt, das die beiden an ihrem ersten Arbeitstag erwartet hat, haben sie noch gut in Erinnerung. "Das war heftig, denn wir standen vor einem riesigen Gebäudekomplex – einem Studentenwohnheim mit zig Wohneinheiten mitten in der Innenstadt von Münster, das ein WDVS und einen neuen Anstrich bekommen sollte", erinnert sich Jan Lukowicz. "Da waren wir ganz schön lange beschäftigt."

Während der Älteste der Lukowicz-Brüder in seinem ersten Lehrjahr zur überbetrieblichen Ausbildung noch bis nach Iserlohn fahren musste, absolvieren seine jüngeren Brüder die sogenannte ÜLU komplett beim Berufsbildungszentrum in Soest. Aufgeteilt ist diese in verschiedene Lehrgänge, die jeweils drei oder vier Wochen dauern und unter einem bestimmten Thema stehen. Im ersten haben die Azubis beispielsweise unter anderen gelernt, wie sie mit Trockenbau verschiedene geometrische Körper wie Würfel und Pyramiden herstellen können. Außerdem schaut der Nachwuchs im Rahmen der ÜLU über den Tellerrand und schnuppert in weitere Berufe des Bauhauptgewerbes rein. Zur schulischen Ausbildung fahren die Zwillinge blockweise zum Hans-Schwier-Berufskolleg nach Gelsenkirchen. In den ersten beiden Jahren stehen dort die berufliche Grund- und Fachbildung im Mittelpunkt und im dritten Jahr die Spezialisierung als Stuckateur.

Tim Lukowicz hält eine Wasserwaage gegen die Wand - Traumberuf Stuckateur 2025
Der angehende Stuckateur Tim Lukowicz kontrolliert mit einer Wasserwaage, ob die Dämmplatten nach dem Andrücken und Trocknen des Klebers noch eine ebene Oberfläche haben. Foto: Gabi Bender

Jan, Tim und Jonas sind nicht das einzige Brüdertrio in dem Familienunternehmen, das Manuel Egbers vor sieben Jahren gegründet und gemeinsam mit seinem Bruder Pascal Egbers aufgebaut hat. Denn vor fünf Jahren hat sich Rene Egbers entschlossen, bei seinem Bruder anzuheuern. Mittlerweile besucht er die Meisterschule, denn der 31-Jährige möchte noch tiefer ins Stuckateurhandwerk eintauchen.

Wer erst einmal eine Ausbildung in diesem Beruf machen möchte, kann sich an Manuel Egbers wenden, denn der Inhaber freut sich immer über Bewerbungen – auch von weiblichen Nachwuchskräften. "Das Wichtigste ist, dass die Interessenten etwas lernen möchten und zuverlässig sind. Handwerkliches Geschick ist natürlich von Vorteil, aber das Handwerkliche bringen wir den Leuten auch gerne auf unseren Baustellen bei."

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