Mit einem mühlenbetriebenen Sägewerk, das seinerzeit eines der ersten in ganz Nordrhein-Westfalen war, hat die Erfolgsgeschichte der Firma Roreger begonnen. Schnell kam als zweites Standbein die Zimmerei hinzu, auf die sich das Anröchter Unternehmen immer mehr spezialisierte. Ebenso wie auf den Bau von Häusern aus Holz.
Mittlerweile hat sich der Familienbetrieb, der in vierter Generation von Maximilian Roreger geleitet wird, auf den Bau von Projekten wie Kitas, Schulen, Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebauten in Holzständerbauweise fokussiert. „Diese Bauweise zeichnet sich durch eine schnelle Bauzeit und sehr gute Dämmwerte aus“, sagt der Geschäftsführer, „außerdem verwenden wir dabei einen nachhaltigen und ökologischen Werkstoff, der CO2 bindet und somit gut für unser Klima ist.“
Schon früh entschied sich der 34-Jährige, der in seiner Kindheit viel Zeit im elterlichen Betrieb an der Völlinghauser Straße verbracht hat, dafür, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Nach seiner Schullaufbahn machte er zunächst die Ausbildung zum Zimmerer und besuchte später – ebenso wie sein Vater Theodor Roreger – die Hochschule Rosenheim, an der er den Masterstudiengang Bauingenieurswesen (M.Eng.) mit dem Schwerpunkt Holz erfolgreich absolvierte.
Derzeit baut das Unternehmen, das vor fünf Jahren seine neue, moderne Produktionshalle in Betrieb genommen hat, unter anderem eine Kindertagesstätte in Lippstadt. „Der Bauphase vor Ort ist recht kurz, da die einzelnen Elemente des Holzständerwerks einen sehr hohen Vorfertigungsgrad haben“, verrät Alina Roreger, die ihrem Mann im kaufmännischen Bereich den Rücken freihält. „Wir haben das gesamte Gebäude im Vorfeld gemeinsam mit unserem Auftraggeber bis zur letzten Steckdose durchgeplant“, ergänzt Maximilian Roreger. Selbst die Fenster sind in den Holzbauelementen bereits integriert, wenn diese an der Baustelle ankommen.

Bei der Planung des Gebäudes haben sich der Geschäftsführer und sein Team beim Holzständerwerk für das Holz der Fichte entschieden. „Diese Holzart hat gleich mehrere Vorteile“, erklärt der Geschäftsführer. „Aufgrund ihrer Verzweigungsform können Fichten nur geradeaus wachsen und haben daher gerade Stammformen. Dadurch liefert jeder Stamm einen hohen Anteil an hochwertigem Bauholz. Außerdem lässt es sich wegen seiner geringen Härte gut bearbeiten.“ Bei der Fassade wählte das Roreger-Team Lärche, da sich diese Holzart durch eine hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnet.
Wenn es um das Thema Dämmung geht, setzen die Planer von Roreger am liebsten auf nachhaltige Dämmstoffe wie Holzwolle oder Holzweichfaserplatten für Wärmedämmverbundsysteme. „Allerdings müssen wir bei der Wahl des Dämmstoffs auch die Gebäudeklasse sowie die Art und die Nutzung eines Objekts berücksichtigen“, erklärt Maximilian Roreger, „so gibt es beispielsweise bei Gebäuden über vier Stockwerken, die zur Gebäudeklasse 4 zählen, klare Vorgaben, welches Dämmmaterials zum Einsatz kommen darf.“
Zu den Kunden der Theodor Roreger GmbH & Co. KG zählen private Bauherren ebenso wie öffentliche und gewerbliche Auftraggeber. Eine architektonische Augenweide ist beispielsweise das neue Gebäude der Augenarztpraxis Apitz in Erwitte, das von oben betrachtet die Form eines Landoltrings hat. Dieser genormte Ring, der zur Bestimmung der Sehschärfe genutzt wird, hat eine Öffnung, die bei Sehtests in acht Richtungen ausgerichtet wird. Sie bildet bei der Augenarztpraxis, die das Roreger-Team gebaut hat, den Eingang. Doch es muss nicht immer ein Neubau sein. Beim Geseker Gymnasium Antonianum setzte der Familienbetrieb eine Etage auf den bestehenden Bau. „Auch dafür eignet sich der Holzbau perfekt“, sagt Alina Roreger, „denn durch das geringere Gewicht im Vergleich zu Mauerwerk bietet es viel mehr Möglichkeiten.“

Um beim Thema nachhaltiges Bauen und Wohnen mit ökologischen Baustoffen stets auf dem aktuellen Stand zu sein und sich regelmäßig auszutauschen, ist das Unternehmen seit mehreren Jahren Mitglied im bundesweiten Netzwerk 81fünf von Holzbauunternehmen, Zimmereien, Planern, Architekten, Haustechnikern und Holzbausachverständigen.
Wer den Beruf des Zimmerers kennenlernen und von dem Fachwissen und der Erfahrung des Roreger-Teams profitieren möchte, kann ein Praktikum bei dem Familienbetrieb absolvieren. Auch einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr hat das Unternehmen noch zu vergeben.