Jahrhundert Berufserfahrung zurück. Das Familienunternehmen wurde seinerzeit von Konrad Hardes gegründet und versteht sich seither als kompetenter Partner rund um das Thema Haustechnik, ob Heizung, Bad, Klimatisierung, Sauna oder Wellness.

Inzwischen wird die Firma in zweiter Generation von seinen Söhnen Christian und Matthias Hardes geführt. Dabei arbeiten die Brüder Hand in Hand mit einem engagierten Team, darunter fünf Auszubildende. Zu den Projekten der Hardes GmbH zählen Einfamilienhäuser, öffentliche Bauten wie Schulen und Verwaltungsgebäude sowie große Logistik- und Industriehallen. In einer 500 Quadratmeter großen Ausstellung an der Erwitter Straße 30 in Geseke finden Privatkunden eine Ausstellung moderner Badeinrichtungen. Im Interview verrät Christian Hardes, was ihn am Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-/ Heizung und Klimatechnik selbst fasziniert.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Meinem Bruder Matthias und mir wurde das Handwerk durch die Firma unseres Vaters praktisch in die Wiege gelegt. Wir sind ihm schon als Kinder gern gefolgt und haben viel mitbekommen. Wir sind beide im Alter von 16 Jahren in den Beruf eingestiegen und können zusammen schon eine 33-jährige Berufserfahrung vorweisen. Es ist ein interessanter Beruf, spannend und vielseitig. Auch die soziale Kompetenz, die man durch die Kontakte mit den Kunden bekommt, das hat uns von Anfang an gut gefallen und letztlich inspiriert, diesen Weg einzuschlagen.

Christian Hardes im Ausstellungsraum des Unternehmens - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Geschäftsführer Christian Hardes im großen Ausstellungsraum des Unternehmens an der Erwitter Straße in Geseke. (Foto: Helga Wissing)

Was ist das Besondere an diesem Beruf?

Wie schon gesagt, es sind die immer neuen Kontakte und Aufgaben, der ständige Umgang mit Kunden, die innovativen Techniken, die dazu beitragen, das Leben der Menschen angenehmer und fortschrittlicher zu gestalten. Überhaupt die Arbeit mit einer Technik, die sich ständig weiter entwickelt. Beinahe täglich gibt es etwas Neues, mit dem man sich auseinandersetzen kann.

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?

Wichtig ist es, eine offene Persönlichkeit zu haben und eine gewisse handwerkliche Begabung. Ein Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife wären schon wünschenswert. Mathematik sollte kein Fremdwort sein. Ebenso wichtig ist aber die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und mit Menschen umgehen zu können. Schließlich haben wir ständige Kundenkontakte. Für mich als Ausbilder steht nicht das Schulzeugnis im Mittelpunkt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man im Rahmen eines Schulpraktikums sehr gut herausfinden kann, ob jemand zum Unternehmen passt.

Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?

Ja, davon bin ich überzeugt. Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn die Frauenquote deutlich höher würde. In letzter Zeit ist das Interesse der Frauen am Handwerk gestiegen. Wir haben noch keine weibliche Auszubildende als Anlagenmechanikerin SHK ausbilden dürfen, wären aber absolut offen dafür. Im Übrigen haben wir derzeit noch drei offene Ausbildungsstellen zu besetzen.

Matthias Hardes bei der Arbeit - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Manchmal braucht man auch Fingerspitzengefühl: Das hat auf jeden Fall Matthias Hardes, der sich die Geschäftsführung mit seinem Bruder Christian teilt. (Foto: Helga Wissing)

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Der Arbeitstag beginnt kurz nach 7 Uhr, zunächst werden der Einsatz und Arbeitumfang besprochen. Wir arbeiten in der Regel in einem Radius von etwa 100 Kilometern. Wenn die Fahrzeuge beladen wurden, geht es zur Baustelle. Wir arbeiten für Firmen ebenso wie für Privatkunden. Manchmal ist man nur ein paar Stunden vor Ort, manche Projekte ziehen sich über Tage. Das erfordert auch eine gewisse Flexibilität, darauf muss man sich einstellen.

Hat der Beruf Zukunft?

Zweifelsohne. Der Beruf ist absolut zukunftsträchtig. Es wird immer gebaut und saniert in Wohnräumen, dazu werden Heizungsanlagen, Wärmepumpen, Badezimmer, Bewässerungssysteme für innen und außen sowie Lüftungssysteme benötigt. Hinzu kommen Wartungen und Instandhaltungsarbeiten. Wichtig ist die Bereitschaft, sich fortzubilden. Weiterbildungen gehören bei uns dazu. Wer ehrgeizig ist, dem stehen die Türen offen, er kann auch Meister werden oder eine Karriere als Techniker anstreben.

Drei Antworten von...

...Dieter Ptasinski, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Soest-Lippstadt

Dieter Ptasinski, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Soest-Lippstadt

1. Ich bin Handwerker geworden, weil ...

… mich die Sanitär- und Heizungstechnik schon als kleiner Junge interessiert hat. Schon während meiner Schulzeit ging es nach den Hausaufgaben mit meinem Vater auf die Baustellen. Ich hatte das Glück, in einem tollen Ausbildungsbetrieb in Bad Westernkotten meine Lehrzeit und die ersten drei Jahre als Geselle zu verbringen. Im Anschluss legte ich meine beiden Meisterprüfungen zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateur ab. Später kamen noch Fortbildungen zum Betriebswirt im Handwerk sowie zum Fachkaufmann für Marketing hinzu. Mittlerweile arbeite ich seit 40 Jahren in diesem Beruf.

2. Meine Lieblingswerkzeuge sind ...

... Berechnungsprogramme zur Wärmebedarfsberechnung, Heizflächenauslegung sowie des hydraulischen Abgleichs. Mit dem Programm EasyPlan von der Firma Heimeier lassen sich diese Berechnungen mit einem angemessenen Zeitaufwand realisieren. Mit dem Programm ZVPLAN lassen sich zusätzlich Rohrnetzberechnungen in den Bereichen Heizung, Trinkwasser, Abwasser und Gas ausführen. Die Ergebnisse dieser Berechnungen müssen heute bei jeder förderfähigen neuen Heizungsanlage mit eingereicht werden.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Einzigartig ist, dass kein Tag wie der andere ist. Ständig neue Baustellen und Kundenwünsche sorgen für einen abwechslungsreichen Tagesablauf. Nicht ohne Grund galt unser Beruf während der Corona-Pandemie als systemrelevant. Der Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima ist nicht nur für die Trinkwasserhygiene erster Ansprechpartner unserer Kundschaft. Die Abkehr von den fossilen zu den regenerativen Energieträgern beschäftigt unsere Branche schon seit geraumer Zeit. Die geplante Änderung des Gebäude-Energiegesetzes schafft zusätzliche Nachfrage nach neuen Heizungssystemen. Auszubildende in unserem Beruf haben die Chance, aktiven Klimaschutz zu betreiben.

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