"Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik hat man im Prinzip eine Jobgarantie bis zur Rente", sagt Nils Hopf. "Die einzige Voraussetzung ist, dass man Bock hat zu arbeiten und ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringt."

Der Geschäftsführer der Hopf Haustechnik GmbH ist derzeit selbst auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern mit dieser Qualifikation und hat außerdem noch einen Ausbildungsplatz für einen künftigen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie einen weiteren für einen angehenden Maler und Lackierer zu vergeben. Nils Hopf hat selbst die Ausbildungen zum Heizungsbauer und zum Gas- und Wasserinstallateur gemacht – beide dauerten dreieinhalb Jahre – und anschließend in beiden Berufen seinen Meister drangehängt. Schon damals war es ihm wichtig, über den Tellerrand zu schauen, und diese Möglichkeit gibt er auch seinen Auszubildenden.

David Dick und Willi Becker schauen sich die Montageplanung an - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Gemeinsam schauen sich David Dick, Auszubildender im dritten Lehrjahr, und Willi Becker die Montageplanung für das neue Badezimmer an. (Foto: Gabi Bender)

"Da wir ein Komplettsanierer sind, arbeiten bei uns die Gewerke Hand in Hand." Zum Team des Warsteiner Betriebes gehören daher nicht nur Anlagenmechaniker, sondern auch Maler, Innenausbauer, Fliesenleger und Elektriker. "Das hat für den Kunden den Vorteil, dass er alles aus einer Hand bekommt, und für unsere Auszubildenden und auch unsere Gesellen, dass sie eng mit den Fachleuten anderer Gewerke zusammenarbeiten und dabei einen sehr guten Eindruck vom Gesamtgewerk bekommen."

Mit am längsten bei dem Unternehmen ist Willi Becker. Der 61-Jährige hat die Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur gemacht und hat danach kurz in der Industrie gearbeitet. "Dort war ich als Bauleiter tätig, aber das war einfach nicht mein Ding, denn ich packe lieber selbst mit an." Außerdem schätzt der Geselle an seinem Beruf den direkten Kontakt zu den Kunden und das gemeinsame Arbeiten im Team.

Die Vielseitigkeit der Tätigkeiten ist es, was David Dick an dem Beruf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik toll findet. Denn die Ausbildung umfasst nicht nur die Inhalte der früheren Berufe Gas- und Wasserinstallateur, Heizungsbauer und Lüftungsbauer, sondern auch Komponenten der Solartechnik und der Elektrotechnik. Mittlerweile ist der 20-Jährige im dritten Ausbildungsjahr und hat im Dezember seine mündliche und im Januar seine schriftliche Prüfung.

David Dick stemmt den Boden auf - Traumberufe Anlagenmechaniker für SHK 2023
Mit einem Bohrhammer stemmt der Auszubildende David Dick den Boden auf, um die alten Rohre freizulegen, damit diese anschließend entfernt und durch neue ersetzt werden können. (Foto: Gabi Bender)

"Ich wusste schon früh, dass ich ins Handwerk möchte, und habe mich wegen der Vielseitigkeit für den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik entschieden", erzählt David Dick. Auf die Hopf Haustechnik GmbH war er dank seiner Schwester gekommen. "Sie hat seinerzeit eine Stellenanzeige des Unternehmens gesehen und daraufhin habe ich mich beworben und bin sehr glücklich hier."

Bei den Kunden des Warsteiner Betriebs, der 16 Mitarbeiter beschäftigt und seinen Sitz in der Rangestraße 22 hat, handelt es sich fast ausschließlich um Privatkunden. "Unser Schwerpunkt ist die Komplettsanierung von Bestandsimmobilien", sagt Nils Hopf, der schon vor rund 15 Jahren seinen Energieberater gemacht hat. Auch dieses Wissen kommt den Kunden und auch den Mitarbeitern zugute, denn Energiesparen ist und bleibt ein wichtiges Thema – nicht nur für Immobilienbesitzer.

Wir sind Klimaschützer von Beruf

Drei Antworten von...

...Dieter Ptasinski, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Soest-Lippstadt

Dieter Ptasinski, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Soest-Lippstadt

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …

… mich die Sanitär- und Heizungstechnik schon als kleiner Junge interessiert hat. Schon während meiner Schulzeit ging es nach den Hausaufgaben mit meinem Vater auf die Baustellen. Ich hatte das Glück, in einem tollen Ausbildungsbetrieb in Bad Westernkotten meine Lehrzeit und die ersten drei Jahre als Geselle zu verbringen. Im Anschluss legte ich meine beiden Meisterprüfungen zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateur ab. Später kamen noch Fortbildungen zum Betriebswirt im Handwerk sowie zum Fachkaufmann für Marketing hinzu. Mittlerweile arbeite ich seit 40 Jahren in diesem Beruf.

2. Meine Lieblingswerkzeuge sind …

… Berechnungsprogramme zur Wärmebedarfsberechnung, Heizflächenauslegung sowie des hydraulischen Abgleichs. Mit dem Programm EasyPlan von der Firma Heimeier lassen sich diese Berechnungen mit einem angemessenen Zeitaufwand realisieren. Mit dem Programm ZVPLAN lassen sich zusätzlich Rohrnetzberechnungen in den Bereichen Heizung, Trinkwasser, Abwasser und Gas ausführen. Die Ergebnisse dieser Berechnungen müssen heute bei jeder förderfähigen neuen Heizungsanlage mit eingereicht werden.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Einzigartig ist, dass kein Tag wie der andere ist. Ständig neue Baustellen und Kundenwünsche sorgen für einen abwechslungsreichen Tagesablauf. Nicht ohne Grund galt unser Beruf während der Corona-Pandemie als systemrelevant. Der Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima ist nicht nur für die Trinkwasserhygiene erster Ansprechpartner unserer Kundschaft. Die Abkehr von den fossilen zu den regenerativen Energieträgern beschäftigt unsere Branche schon seit geraumer Zeit. Die geplante Änderung des Gebäude-Energiegesetzes schafft zusätzliche Nachfrage nach neuen Heizungssystemen. Auszubildende in unserem Beruf haben die Chance, aktiven Klimaschutz zu betreiben.

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