Traumberuf
Elektroniker und Informationselektroniker
(m/w/d)
ELEKTRONIKER – STÄNDIG UNTER STROM
Wem Mathe, Physik und Technik liegt, und wer gut analytisch denken kann, der dürfte im Bereich Elektrotechnik/Informationstechnik seinen Traumberuf finden. Ob Energie- und Gebäudetechnik, Systemelektronik oder Kommunikations- und Sicherheitstechnik – die Bereiche der Elektrotechnik sind vielfältig. Entsprechend groß und zukunftsträchtig sind auch die Berufs- und Karriereperspektiven.
Vom Einfamilienhaus bis zu großen Gebäudekomplexen – überall werden die Fähigkeiten der Elektrotechniker gebraucht. Die Fachleute installieren Schalt- und Verteilanlagen, stellen sie ein und kümmern sich um die Instandhaltung. Sie haben Ahnung von elektronischen Pumpen, Beleuchtung und Gefahrenmeldern. Im Bereich Telekommunikation und Informationstechnik geht es speziell um die Bereitstellung und Vernetzung von Telefon, Internet, Fax und Konferenztechnik.
Erfahre mehr über die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d)
Regelmäßig repariert Eric Eckmann Kaffeevollautomaten. Bei diesem Gerät ist etwas undicht. Ein Defekt, den der Informationselektroniker gerade fachgerecht behebt. (Foto: Gabi Bender)
Eric Eckmann schenkt Elektrogeräten neues Leben
Elektro Steinkuhl bildet angehende Informationselektroniker aus
von Gabi Bender
Ob Fernseher, Radiogerät oder Telefon, Stereoanlage, Rasierapparat oder Kaffeevollautomat – wohl kaum ein Haushaltsgerät hat Eric Eckmann noch nicht auseinandergenommen. Denn das gehört zu seinem Beruf als Informationselektroniker. In der Werkstatt des Meisterbetriebs Elektro Steinkuhl hat sich der 39-Jährige schon bei unzähligen Haushaltshelfern auf Fehlersuche begeben, den jeweiligen Defekt behoben und das Gerät anschließend wieder fachgerecht zusammengesetzt.
„Die Nachfrage nach Reparaturen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen“, sagt Alexander Steinkuhl, der gemeinsam mit seiner Mutter Christiane Steinkuhl die Geschäftsführung des Werner Familienbetriebs innehat. Das Bewusstsein der Menschen gehe mittlerweile auch eher in die Richtung, dass man erst mal nachfragt, ob man etwas noch reparieren kann, anstatt es gleich wegzuschmeißen. „Dazu beigetragen hat auch die EU, die künftig die Hersteller mehr in die Pflicht nehmen und dafür sorgen möchte, dass die verbauten Teile in Haushaltsgeräten austauschbar sind und diese vom Hersteller auf Lager gehalten werden müssen.“ Die ohnehin schon sehr guten Zukunftsaussichten für Informationselektroniker sind daher sogar noch besser geworden.
Wenn Erik Eckmann in der Werkstatt an den verschiedenen Geräten arbeitet, ist er in seinem Element. „Die Arbeit an den Platinen macht mir am meisten Spaß“, verrät der Amerikaner, der mit seiner deutschen Frau, die er in Irland kennengelernt hat, in Deutschland lebt. Und diese Leiterplatten, auf der die elektrischen Bauteile wie Kondensatoren, Transistoren, Widerstände und Dioden verbaut sind, sind mittlerweile so gut wie in allen elektrischen Geräten im Einsatz. „Manchmal braucht man einfach nur eine Komponente auf einer Platine auszutauschen und schön läuft das Gerät wieder“, freut sich der Informationselektroniker. „Daher kann es sich in vielen Fällen lohnen, erst mal eine Fehleranalyse machen zu lassen um zu schauen, was überhaupt kaputt ist, bevor man gleich etwas Neues kauft“, sagt Alexander Steinkuhl.
Üblicherweise sind die Informationselektroniker bei dem Werner Meisterbetrieb die Hälfte ihrer Zeit in der Werkstatt und reparieren alle möglichen Geräte und während der anderen Hälfte bei Kunden. „Das ist einer der großen Unterschiede zu den Elektronikern für Energie- und Gebäudetechnik, die wir ebenfalls im Team haben und auch ausbilden, denn diese sind fast ausschließlich beim Kunden vor Ort.“ Denn zu dem Werner Unternehmen gehört nicht nur ein Elektro-Fachgeschäft, sondern auch ein hauseigener Kunden- und Werkstattservice. Außerdem plant das Team des Familienbetriebs Elektroinstallationen im privaten und gewerblichen Bereich und führt diese fachgerecht aus.
Um herauszubekommen, welche Komponente auf dieser Platine eines Fernsehers nicht mehr funktioniert, prüft Eric Eckmann unter anderem, an welcher Stelle Spannung und Strom noch messbar sind. (Foto: Gabi Bender)
Der Umgang mit Lötkolben und Lötzinn gehört zu den Aufgaben von Eric Eckmann, der seine Ausbildung bei Elektro Steinkuhl im Juni beendet hat und seitdem das Team als Informationselektronikers verstärkt. (Foto: Gabi Bender)
Wenn Eric Eckmann nicht in der Werkstatt arbeitet, ist auch er bei Kunden vor Ort und installiert dort Telekommunikationsanlagen, schließt Satellitenanlage an, richtet Fernsehgeräte ein oder kümmert sich um deren Netzwerktechnik. Da der Informationselektroniker in seiner US-amerikanischen Heimat unter anderem schon zwei Masterstudiengänge absolviert hatte, brachte er eine Menge Fachwissen mit und durfte seine sonst dreieinhalbjährige Ausbildung zum Informationselektroniker daher um ein halbes Jahr verkürzen. Seit Juni verstärkt der 39-Jährige daher das Team von Elektro Steinkuhl als Informationselektroniker.
Wer sich für die Ausbildung zum Informationselektroniker interessiert, kann am besten vorab ein Praktikum machen, um in den Beruf hineinzuschnuppern. „Wir bilden im kommenden Jahr wieder einen Informationselektroniker aus und freuen uns daher über Bewerbungen“, sagt Alexander Steinkuhl. Da sich in diesem Jahr niemanden gefunden hat, der im August die Ausbildung bei dem Werner Familienbetrieb beginnen wollte, hat sich das Unternehmen entschieden, statt der sonst üblichen zwei angehenden Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik noch einem weiteren Schulabgänger die Chance gegeben, diese Ausbildung zu machen.
Informationen zu deinem Traumberuf
– Informationselektroniker/-in –
Drei Antworten von …
… Joachim Krüger, Obermeister der Informationstechniker-Innung Hellweg-Lippe
1. Ich bin Handwerker geworden, weil …
… mir ein „nur Büro-Job“ am Schreibtisch zu wenig Abwechslung geboten hat. Außerdem fand ich Technik immer schon spannend: speziell die Elektronik. Daher habe ich trotz Abitur eine handwerkliche Ausbildung vorgezogen. Was viele nicht wissen: Nach der Ausbildung zum Gesellen kann man auch im Handwerksberuf eine Weiterbildung mit Studium machen. So kann man den Meisterbrief oder auch ein Diplom machen.
2. Meine Lieblingswerkzeuge sind …
… das Oszilloskop und Antennenmessgeräte. Wobei es in unserem Beruf neben dem normalen Handwerkzeug wie Schraubendreher und Zange viele interessante und mittlerweile auch PC-gestützte Messmittel gibt.
3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?
Dass wir nicht nur Hard- und Software installieren sowie Programme und Netzwerke einrichten, sondern mit unserer Arbeit auch für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Denn mit unserem Wissen und unserer Erfahrung erhalten wir Werte, indem wir technische Geräte reparieren und Störungen beheben – und das sowohl bei Privat- und Geschäftskunden als auch bei öffentlichen Einrichtungen und Institutionen. Dabei ist kein Auftrag wie der andere, so dass die technischen Herausforderungen stets andere sind, die jeweils individuelle Lösungen erfordern.
Die Fakten zur Ausbildung
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Monatliche Vergütung ab:
770 € im 1. Lehrjahr
845 € im 2. Lehrjahr
895 € im 3. Lehrjahr
945 € im 4. Lehrjahr
Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2022:
5 / 13 insgesamt
Berufsschulstandort:
Dortmund
Weitere Zahlen:
Aktuell hat die Informationstechniker-Innung Hellweg-Lippe 12 Mitgliedsbetriebe.
DER BERUF IN ALLER KÜRZE
Zum Beruf des Elektronikers / der Elektronikerin (ehemals Elektriker) gehören fünf Fachrichtungen:
1. Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik (wird am häufigsten ausgebildet)
2. Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration
3. Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
4. Informationselektroniker/in
5. Elektroniker für Maschinen und Antriebstechnik
Der/die Elektroniker/in gestaltet die nahe Zukunft auch in Bezug auf Energiegewinnung (Photovoltaik-Anlagen), E-Mobilität (Ladestationen für E-Autos) und die Automatisierung der Wohnlandschaften mit smarten Steuerungen und Beleuchtungsanlagen (Stichwort: Smart Home).
Weitere Infos zu den Berufen unter: e-zubis.de
Informiere Dich jetzt
Jens Mayer, Ausbildungs-Coach bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe, steht für alle Fragen rund um die Berufsausbildung zum Elektroniker und Informationstechniker
am Montag, 28. August,
in der Zeit von 17.30 Uhr bis 19 Uhr unter der Rufnummer 02921 892-232 zur Verfügung.
Freie Praktikums- und Ausbildungsstellen in den Handwerksbetrieben in der Stadt Hamm sowie in den Kreisen Soest und Unna findet man zudem im Internet unter
Für Jugendliche lohnt sich zudem ein Blick in die „Passt!“-App der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe.