Mähroboter sind aus heimischen Gärten nicht mehr wegzudenken. Sie rollen nahezu geräuschlos über den Rasen, während die Eigenheimbesitzer bei der Arbeit, beim Einkaufen oder beim Sport sind, halten das Gras in der gewünschten Länge und fahren anschließend selbstständig wieder auf ihre Ladestation. Experten in Sachen Mähroboter sind die Mitarbeiter von Horstmann Gartentechnik, die mit zwei Standorten im Kreis Soest vertreten sind.

"Vor 30 Jahren hat Husqvarna den weltweit ersten kommerziellen Mähroboter auf den Markt gebracht", erzählt Inhaber Pierre Gomoll, "und genauso lange beschäftigt sich unserer Werkstattleiter schon mit diesem Thema. Er hat im Jahr 1995 bei uns angefangen und daher eine unglaubliche Erfahrung im Bereich Mähroboter." Eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker hat der Mechaniker damals noch nicht machen können, denn diesen staatlich anerkannten Ausbildungsberuf gibt es erst seit 2004. Zuvor konnte man sich zehn Jahre lang zum Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik ausbilden lassen, davor hieß das Berufsbild Landmaschinenmechaniker.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich nicht nur die Berufsbezeichnung geändert, sondern auch das Aufgabengebiet. Es umfasst die drei Schwerpunkte Landmaschinen, Baumaschinen und Motoristik. "Wir sind ein klassischer Motoristik-Betrieb, denn wir machen Kleingeräte wie Motorsägen und Heckenscheren, Mähroboter und Rasenmäher sowie das gesamte Zubehör", erklärt der 40-Jährige. "Unsere Grenze, was die Größe der Fahrzeuge betrifft, ist quasi der kommunale Bereich." Diesen versorgt das Unternehmen unter anderem mit Kleintraktoren, Hofladern, Profihäckslern und Anhängern.

In der Werkstatt montiert Matthias Schnieder den Messerteller bei einem Mähroboter. Foto: Gabi Bender

Derzeit ist Pierre Gomoll auf der Suche nach personeller Verstärkung. "Wir suchen Mitarbeiter für die Werkstätten an unseren beiden Standorten in Lippetal-Herzfeld, Kossberg 25, und in Soest, Warsteiner Weg 6, sowie für den Innen- und Außendienst", teilt der Inhaber mit. "Außerdem würden wir gerne jungen Leuten die Chance geben, im August die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker bei uns zu beginnen. Mit unseren beiden Schwerpunkten Motoristik und Mähroboter decken wir eine Nische ab, daher sind die Mitarbeiter, die bei uns lernen, später absolute Spezialisten in diesen Bereichen."

Damit der Nachwuchs während seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung auch praktische Erfahrung mit Land- und Baumaschinen machen kann, kooperiert Horstmann Gartentechnik mit Unternehmen aus der Region, die sich auf Land- beziehungsweise Baumaschinen spezialisiert haben. "Dort gehören unsere Azubi eine gewisse Zeit zum Team und können sich so das entsprechende Wissen aneignen." Bei den Prüfungen stimmen sich die Prüfer in der Regel dahingehend ab, dass die Auszubildenden aus Motoristik-Fachbetrieben für den praktischen Teil ein Gerät bekommen, das sie auch von ihrer Arbeit im ausbildenden Betrieb kennen.

Im Rahmen einer Inspektion nimmt Land- und Baumaschinenmechatroniker Nico Pendzialiek einen Ölwechsel bei einem Aufsitzmäher vor. Foto: Gabi Bender

An beiden Standorten verfügt das Unternehmen über großflächige Werkstätten, in denen Reparaturen, Wartungen und Inspektionen durchgeführt werden sowie Ausstellungs- und Verkaufsflächen. Dort können sich potenzielle Kunde umfassend über ihre Wunschprodukte informieren und diese auch direkt in die Hand nehmen und zum Teil auch ausprobieren. "Wer zu uns kommt, der legt Wert auf eine individuelle Beratung und einen guten Service", erklärt Pierre Gomoll. Und beides bietet Horstmann Gartentechnik bereits seit über 130 Jahren.

Bei Mährobotern empfiehlt der Inhaber beispielsweise, bei einer Rasenfläche von 500 Quadratmetern ein Modell, das für 1000 oder sogar 1500 Quadratmeter Fläche ausgelegt ist – abhängig davon, wie aufwendig die Fläche ist. "Dann sind die Kunden zwar erst einmal irritiert, aber wenn wir dann erklären, dass der größere Mähroboter genügend Flächenleistung hat, um die Mähfläche tagsüber zu mähen und in der Regel sogar einen Tag in der Woche Pause machen kann, verstehen sie es und sind dankbar für die gute Beratung."

Drei Antworten von...

...Dietmar Kaup, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Soest-Lippstadt

Obermeister Dietmar Kaup

1. Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein „Zuhause“ finden?

In unserer Branche gibt es reichlich Arbeitsplätze, da ist für jeden etwas dabei. Durch die Vielfalt an Tätigkeiten, die ein Land- und Baumaschinenmechatroniker ausüben kann, sind auch Menschen mit unterschiedlichen persönlichen und schulischen Hintergründen herzlich willkommen.

2. Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?

Land- und Baumaschinenmechatroniker kennen sich sowohl mit Mechanik und Elektronik, als auch mit Pneumatik und Hydraulik bestens aus. Vom handgeführten Rasenmäher über Schlepper und Pflüge bis hin zu hochmodernen Mähdreschern – die Landtechnik bietet jede Menge Vielfalt. Die Bandbreite bei Baumaschinen ist ebenfalls riesig. Außerdem steht in der Ausbildung auch die Motoristik, zu der unter anderem Ketten- und Motorsägen zählen, auf dem Stundenplan von Land- und Baumaschinenmechatronikern.

3. Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?

Land- und Baumaschinenmechatroniker sind sehr gefragt – sowohl in der Industrie als auch im Handwerk. Die Bundeswehr stellt für ihren Fuhrpark ebenfalls sehr gerne Land- und Baumaschinenmechatroniker ein. Nach der Ausbildung können sie als Gesellen arbeiten, Techniker werden oder ihren Meister machen und später einen eigenen Betrieb gründen oder einen anderen übernehmen oder sich einfach mit verschiedenen Fortbildungen weiter qualifizieren. Auch ein Wechsel in den Vertrieb oder den Verkauf ist möglich.

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