Gleich zwei Betriebe lernte Benjamin Schock während seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer kennen, denn aufgrund seines Umzugs von Essen nach Hamm war wegen der Entfernung ein Wechsel unvermeidlich. Die letzten zwei Jahre bis zu seiner Prüfung absolvierte der 22-Jährige daher beim Familienbetrieb von Peter Sparding und seinem Sohn Tobias Johannes Sparding.

"Ich find' die vielfältigen Tätigkeiten bei meiner Arbeit als Maler und Lackierer toll", sagt der Heessener, der seit dem Ende seiner Ausbildung bei dem Malerbetrieb fest angestellt ist. "Wir streichen nicht nur innen und außen, sondern verputzen auch, machen Wärmedämmungen, tapezieren und übernehmen Armierungsarbeiten. Und ab und zu erledigen wir auch Bodenarbeiten und verlegen beispielsweise Teppich, Laminat, Vinyl oder Designböden." Auch das Beschichten von Flächen in Industriehallen, Tiefgaragen und weiteren Objekten gehört zum Leistungsspektrum des Betriebs, der in diesem Jahr seinen 130-jährigen Geburtstag feiert, und fällt daher immer mal wieder an.

Kleine Löcher im Mauerwerk füllt Maler Benjamin Schock mit Füllspachtelmasse. Foto: Gabi Bender

Im Maximare hat das Sparding-Team ebenfalls Bodenflächen beschichtet und auf diesen damit unter anderem für mehr Rutschfestigkeit gesorgt. Bei dem umfangreichen Projekt in der Hammer Erlebnistherme war auch Benjamin Schock dabei. "Das war sehr interessant, denn wir haben dem Ganzen quasi ein neues Gesicht verliehen – mit viel Farbe." Und besonderen Techniken, denn in der Sauna-Lounge des Maximare haben die Mitarbeiter Glasperlen in eine Deko-Effektfarbe mit metallischer Oberflächenoptik eingerührt und aufgebracht. Auf anderen Dekorflächen sorgte das Sparding-Team mit Rosttechnik für optische Highlights.

Besondere Techniken hat der 22-Jährige schon während seiner Ausbildung kennengelernt, denn diese werden im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Soest unterrichtet. "Wir haben mal eine, mal zwei oder mehrere Wochen Blockunterricht gehabt. Dabei haben wir unter anderem verschiedene Spachteltechniken gelernt – wie beispielsweise Lasur-, Folien- und Stupftechnik –, mit denen wir einer Fläche eine besondere Struktur geben können."

Mit einer Lackrolle trägt Jung-Geselle Benjamin Schock die erste Schicht auf einer Türzarge auf. Fotos: Gabi Bender

In der Berufsschule hat der Jung-Geselle gelernt, wie sich Farben und Lacke zusammensetzen, was es beim Mischen von Farben zu beachten gibt, wie der Tapetenbedarf in Räumen berechnet wird, welche Pinsel- und Rollenarten es gibt und für welche Zwecke sie genutzt werden. Auch die Grundlagen der Gestaltung, des Bauten- und Korrosionsschutzes sowie der Kirchenmalerei und Denkmalpflege stehen auf dem Lehrplan der Maler- und Lackierer-Ausbildung.

Wenn Benjamin Schock durch Hamm fährt, sieht er mittlerweile schon einige Gebäude, bei denen er selbst Hand angelegt hat. "Das ist ein tolles Gefühl, sagen zu können, da habe ich mitgearbeitet." Auch beim Blick auf die Sparkasse in der Innenstadt von Hamm, deren Bauwerk mit seinen historischen Torbögen stark an das dort früher ansässige alte Rathaus erinnert, ist eines dieser Objekte. "Wir haben die Fassade in einem Creme-Ton gestrichen", erinnert sich der Heessener und fügt hinzu: "Bei diesem Gebäude konnte man besonders gut sehen, wie man mit Farbe etwas Altem wieder ein neues Gesicht geben kann. Das finde ich immer wieder sehr beeindruckend."

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