Erwitte-Völlinghausen. Für Friedhelm Redeker steht fest – die Ausbildung zum Straßenbauer ist keine Einbahnstraße, sondern ein guter Weg in einen Beruf mit Zukunft.
Wobei er selbst erst über einige Umwege auf seinem heutigen beruflichen Pflaster landete: „Ursprünglich komme ich aus der Baumaschinentechnik und bin in den Bereich Tiefbau hineingewachsen“, berichtet er. Mit Erfolg. Immerhin wagte er 2001 mit der Gründung seines Unternehmens Redeker Tiefbau GmbH den Sprung in die Selbstständigkeit. Firmensitz ist in Völlinghausen und von dort aus ist ein rund 80-köpfiges Team nicht nur regional, sondern auch deutschlandweit mit modernster Technik im Einsatz, wenn es um Gewerbe-, Erd-, Deponie-, Kanal-, Straßen- und Gewässerbau geht. Aber wie in jedem Handwerk stehen nicht die Maschinen, sondern die menschliche Leistung im Mittelpunkt und Fachkräfte sind gefragte Leute. Gute Aussichten also für die vier Auszubildenden, die derzeit in dem mittelständigen Familienunternehmen ihre Ausbildung zum Straßenbauer absolvieren. Im Gespräch verrieten uns Friedhelm Redeker und der langjährige Ausbildungsleiter Ernst Adams, dass es außerdem noch viele gute Gründe gibt, warum sich junge Menschen für dieses Handwerk entscheiden sollten.
Was ist für Sie das Besondere an dem Beruf des Straßenbauers?
Ernst Adams: Dass man täglich an der frischen Luft arbeitet und es mit den unterschiedlichsten Aufgaben zu tun hat. Langweilig wird es garantiert nie, denn jede Baustelle ist eine neue Herausforderung. Insofern ist der Beruf des Straßenbauers alles andere als monoton, sondern eine Tätigkeit voller Abwechslung. Und nicht nur die Aufgaben, sondern auch das Material, mit dem wir arbeiten, ist äußerst vielschichtig, etwa Naturstein, Asphalt, Beton, Bindemittel usw. All dies bringt natürlich Herausforderungen mit sich, die es zu meistern gilt.


Welche Herausforderungen können das denn sein?
Friedhelm Redeker: Die Arbeiten im Straßenbau umfassen ja die verschiedensten Tätigkeiten, von Erdarbeiten, über Kanalbauarbeiten bis hin zum Straßenbau. Wenn man beispielsweise ein Neubaugebiet erschließt, dann ist man in diesem Beruf im Einsatz vom rohen Acker bis hin zur kompletten Fertigstellung der Straßen und Versorgungsleitungen. Besondere Herausforderungen können dabei schwierige Bodenverhältnisse oder große Arbeitstiefen sein. Wir bauen beispielsweise Kanäle in einer Arbeitstiefe von bis zu sechs Metern. Und je tiefer es geht, desto mehr stellt einen das Thema Grundwasser vor Herausforderungen.
Ernst Adams: Doch in all diese Tätigkeiten wächst man in der dreijährigen Ausbildung hinein. Im Übrigen kann diese – je nach schulischen Leistungen – auf zwei Jahre verkürzt werden. Im ersten Ausbildungsjahr bekommt man die Grundlagen für den Beruf in der Berufsschule vermittelt. Dies geschieht im Blockunterricht in Unna. Ergänzend zur betrieblichen Ausbildung werden den jungen Menschen im Bildungszentrum Bau im Bochum zusätzliche Fähigkeiten vermittelt, die der Betrieb nicht leisten kann. Der Anteil der praktischen Ausbildung nimmt stetig zu. Im dritten Ausbildungsjahr ist man dann überwiegend im Betrieb beschäftigt – meist auf Baustellen in der regionalen Umgebung. Wobei, wer Lust hat, der kann natürlich auch praktische Erfahrungen im überregionalen Einsatz sammeln.