Meisterschule statt Studium – die beruflichen Ziele von Daniel Korcz haben sich seit der Schulzeit grundlegend geändert. "Ursprünglich wollte ich Physik oder Chemie studieren, aber jetzt bin ich glücklich, dass ich eine Ausbildung zum Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik mache."

Für den Sinneswandel gab es gleich mehrere Gründe. Einer davon ist ein 28-jähriger Metallbaumeister. "Ich hatte im Dezember 2023 ein Praktikum bei der Nott Metallbau GmbH gemacht und durfte gleich am ersten Tag mit dem besagten Meister auf eine Baustelle fahren und habe dort miterlebt, wie er gemeinsam mit Kollegen eine zuvor in der Firma hergestellte Stahltreppe einbaut", berichtet der Azubi. "Er hat mir währenddessen erzählt, wie vielfältig der Beruf des Metallbauers ist und was man in diesem Beruf alles machen kann." Daniel Korcz kann sich noch gut daran erinnern, wie er den Jungmeister mit Fragen gelöchert hat und dieser alle geduldig und ausführlich beantwortet hat. "Er hat mir damit richtig Lust gemacht, diesen Beruf zu lernen."

Daniel Korcz steht mit dem Hammer in der Hand hinter einem Amboss - Traumberuf Metallbauer 2025
Regelmäßig greift der 24-jährige Azubi Daniel Korcz zum Hammer, um metallische Werkstücke ganz traditionell auf dem Amboss in die richtige Form zu bringen. Foto: Gabi Bender

Im September 2024 war es dann endlich soweit, Daniel Korcz begann seine Ausbildung zum Metallbauer beim Traditionsbetrieb Nott Metallbau GmbH, der bereits auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken kann. Mittlerweile ist er im zweiten Lehrjahr. "Ich würde nach meiner Ausbildung sehr gerne weiter hier arbeiten und Erfahrungen als Geselle sammeln und dann nach zwei oder drei Jahren auch meinen Meister machen."

Seine Arbeitszeit verbringt der angehende Metallbauer sowohl auf Baustellen als auch im Betrieb. Wenn er von seiner Arbeit berichtet, gerät er regelrecht ins Schwärmen: "Was ich bei meinem Beruf auch super finde ist, dass man halt alles macht. Man wählt das passende Material aus, bestellt es und schneidet die einzelnen Werkstücke auf Maß. Dann entgratet man sie, fast sie für die Schweißnähte an und verschweißt die Teile. Anschließend bearbeitet man die Nähte, bringt die Produkte zum Verzinker und montiert sie beim Kunden. Wenn man dann das fertige Produkt beim Kunden eingebaut sieht und der begeistert ist, dann fühlt man sich auch selbst richtig gut und ist stolz auf sich."

Mit der Standbohrmaschine bohrt Metallbauer-Azubi Daniel Korcz ein Loch in ein Werkstück - Traumberuf Metallbauer 2025
Mit der Standbohrmaschine bohrt Metallbauer-Azubi Daniel Korcz ein Loch in ein Werkstück. Foto: Gabi Bender

Die Ausbildung zum Metallbauer dauert 3,5 Jahre. Derzeit besucht Daniel Korcz mittwochs das Eduard-Spranger-Berufskolleg in Hamm, im zweiten Halbjahr des zweiten Lehrjahres geht's auch noch donnerstags zur Berufsschule. Berufsspezifische Fächer sind Instandhaltungsprozesse, Montageprozesse, Fertigungsprozesse und Wirtschaft.

Zusätzlich haben die angehenden Metallbauer im Laufe ihrer Ausbildung mehrere Lehrgänge im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) im Berufsbildungszentrum (BBZ) in Soest. "Im ersten Lehrgang, der zweieinhalb Wochen gedauert hat, ging es um Bearbeitungsformen von Metall. Da haben wir unter anderem durchgenommen, wie man Metalle feilt, was es beim Sägen mit der Hand zu beachten gibt und welche Möglichkeiten es gibt, Bleche zu biegen."

Neben einem Folge-Lehrgang zu den Bearbeitungsformen von Metall und einem zu Strom gibt es noch mehrere Lehrgänge zum Schweißen. "Dabei beschäftigen wir uns unter anderem mit MAG- und MIG-Schweißen, wobei der Unterschied im verwendeten Schutzgas liegt", erklärt der 24-Jährige. "Beim MAG-Schweißen setzen wir Metall-Aktivgas ein, beim WIG-Schweißen dagegen Inertgas." Und so beschäftigt sich Daniel Korcz schließlich doch noch mit den Themen Physik und Chemie – allerdings nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis.

In der Werkstatt der Nott Metallbau GmbH schweißt Azubi Daniel Korcz - Traumberuf Metallbauer 2025
Schweißen ist eine der Tätigkeiten, die der angehende Metallbauer Daniel Korcz häufig macht. Foto: Gabi Bender
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