Bereits in der zweiten Generation setzt Köhler mit seinem fünfköpfigen Team im hauseigenen Nähatelier und der eigenen Polsterei Kundenwünsche um, berät fachkompetent und bildet aus.
Zwei Auszubildende haben hier ihren Traumberuf bereits gefunden. Leonie Seringhaus, Auszubildende im zweiten Lehrjahr mag besonders die Vielseitigkeit des Berufes und die Arbeit mit der Nähmaschine: „Ich habe während meines Fachabiturs im Bereich Gestaltung mein Jahrespraktikum hier gemacht und war mir sehr schnell sicher, dass das Handwerk für mich genau das Richtige ist.“ Dafür nehmen die 19-Jährige und ihre Kollegin Dana-Ann Teutenberg, die jetzt ins dritte Lehrjahr gewechselt ist, auch große Entfernungen in Kauf. „Unsere Berufsschule ist in Dortmund, dazu kommen überbetriebliche Ausbildungen, die Zwischen- und die Abschlussprüfung, die in Münster abgenommen werden“, erklärt Seringhaus.
Der Geschäftsführer ist sehr froh, überhaupt noch Auszubildende in seinem Unternehmen zu beschäftigen. „Es ist sehr schade, dass die jungen Menschen sich immer seltener für das Handwerk entscheiden und oftmals die Vielschichtigkeit auch unseres Berufes komplett unterschätzen.“

Für Clemens Köhler hat sich die Frage, ob er seinen Traumberuf ergreifen konnte, oder was er eigentlich wollte, nie gestellt. Aufgrund der familiären Situation war damals klar, dass er das Geschäft übernehmen würde. Und mit seiner Tochter steht bereits die dritte Generation in den Startlöchern. Dennoch befürwortet er es, wenn die Entscheidung für den Beruf aus freien Stücken erfolgt. „Unsere Auszubildenden sind beide sehr motiviert und begeistert bei der Sache, das ist toll zu sehen, wie interessiert sie sich einbringen, und wieviel Spaß sie an unserer Handarbeit haben„, so der Ausbilder.
So forderte in jüngster Vergangenheit das Jagdschloss Herdringen die komplette Aufmerksamkeit von Köhler und Dana-Ann Teutenberg und machte deutlich, dass Wandgestaltung nicht gleich Wandgestaltung ist. Dort musste nämlich in der sogenannten Gerichtslaube, die auch als Bibliothek bezeichnet wird, für die Wandbespannung in Handarbeit rote Ornamentseide verwendet werden.
Auch Leonie durfte schon im Schloss arbeiten und mit ihrem Vater, der Raumausstattermeister im Unternehmen Köhler ist, die Wände im Boudoir und im Salon der Gräfin bespannen und die Vorhänge aus Seidendamast dekorieren. „Ein ganz und gar nicht alltäglicher Auftrag und ein großartiges Projekt, das uns allen sehr große Freude bereitet hat, und auf das wir alle sehr stolz sind“, so der Raumausstatter-Meister.