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Baustelle statt Hörsaal

Stuckateure von K + K Hammeke geben Fassaden ihren unverwechselbaren Charakter

Mit dem Abi in der Tasche ging es für Alexander Hammeke und viele seiner Klassenkameraden direkt in den Hörsaal, doch nach vier Semestern Bauingenieurwesen entschied er sich dafür, lieber wieder die Schulbank zu drücken. Dieses Mal allerdings in der Berufsschule.

„Ich hatte zwischenzeitlich im Stuckateurbetrieb meines Vaters gearbeitet und dabei festgestellt, wie viel Spaß ich an dem Handwerk habe“, erinnert sich der 31-Jährige. „Daher habe ich mich entschieden, die Ausbildung zum Stuckateur zu machen.“ Aufgrund des in den zwei Jahren Studium erworbenen Fachwissens und der guten Noten durfte Alexander Hammeke seine Ausbildung deutlich verkürzen. Direkt im Anschluss daran schrieb er sich für die Meisterschule ein, die er ebenfalls erfolgreich abschloss.

 „Ich liebe das gute Gefühl, nach getaner Arbeit zu sehen, was man geschafft hat“, erklärt der Enser. Außerdem arbeite ich sehr gerne an der frischen Luft und schätze an meinem Beruf, dass es so viele verschiedene handwerkliche Tätigkeiten gibt.“ Am liebsten trägt der Stuckateurmeister den finalen Endputz auf Fassaden auf. „Es ist immer wieder beeindruckend zu wissen, dass das Gesicht, das man dem Gebäude mit dem Fassadenputz gibt, in der Regel für Jahrzehnte Bestand hat. Mit unserer Arbeit werten wir die Immobilie auf und schaffen bleibende Werte.“

Mittlerweile gibt es unzählige Wohn- und Geschäftshäuser, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, die von Alexander Hammeke und seinem Team eine neue Optik erhalten haben. Ein Gebäude in der Jakobistraße in Soest in ihm dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Es handelt sich dabei um ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einer aufwändigen Altbaufassade. Dabei haben wir nicht nur einen klassischem Kalkputz aufgetragen, sondern auch die Bossen, Gesimse und weitere Stuckelemente restauriert und der traditionsreichen Fassade damit ihren unverwechselbaren Charakter zurückgegeben“, erzählt der 31-Jährige.

Stuckateur Frank Gernhard trägt Klebemörtel auf einer Wärmedämmplatte auf, damit diese optimal an der Wand haftet.

Stuckateur Frank Gernhard trägt Klebemörtel auf einer Wärmedämmplatte auf, damit diese optimal an der Wand haftet. Foto: Gabi Bender

Nachdem der Mörtel, den Stuckateur Wilfried Müller aufträgt, fest geworden ist, kann der Stuckateur den Gewebeeckwinkel an der Kante befestigen.

Nachdem der Mörtel, den Stuckateur Wilfried Müller aufträgt, fest geworden ist, kann der Stuckateur den Gewebeeckwinkel an der Kante befestigen. Foto: Gabi Bender

Die Leidenschaft für das Stuckateurhandwerk liegt bei Alexander Hammeke in der Familie, denn schon sein Opa Klaus Hammeke senior hat diesen Beruf ausgeübt. Im Jahr 1960 legte er mit der Firmengründung den Grundstein für den Erfolg des Werler Familienbetriebs. Die nächste Generation kam 1978 hinzu, als Klaus Hammeke junior als Lehrling in die Fußstapfen seines Vaters trat. Anschließend studierte er Bauingenieurwesen. Im Jahr 1989, zwei Jahre nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, erhielt die Firma ihren jetzigen Namen: K. u. K. Hammeke.

Mittlerweile führen Alexander und sein Vater Klaus Hammeke die Geschäfte des traditionsreichen Familienbetriebs gemeinsam. Zum Team gehören 20 Mitarbeiter, die die Aufträge von Privat- und Geschäftsleuten, von Bauträgern und öffentlichen Auftraggebern gewissenhaft erledigen. Auszubildende hat das Unternehmen derzeit nicht. „Unser letzter Azubi ist im Sommer fertig geworden, daher freuen wir uns ab sofort wieder über Bewerbungen von Interessenten, die sich bei uns zum Stuckateur ausbilden lassen möchten.“

Dabei lernen die angehenden Stuckateure die Theorie in der Berufsschule und die Praxis in der überbetrieblichen Ausbildung und im Ausbildungsbetrieb. „Bei uns können die Azubis jede Menge lernen, denn unsere Mitarbeiter verfügen über viele Jahre und einige sogar über mehrere Jahrzehnte Erfahrung. Die Fähigkeiten und das Wissen, das sie sich in dieser Zeit angeeignet haben, sind schon beeindruckend“, sagt Alexander Hammeke. „Und beides geben sie gerne an den Nachwuchs weiter.“  

Mit dem heißen Draht des Styroporschneiders schneidet Stuckateur Martin Leese die Wärmedämmplatten zurecht.

Mit dem heißen Draht des Styroporschneiders schneidet Stuckateur Martin Leese die Wärmedämmplatten zurecht.  Foto: Gabi Bender

Je sorgfältiger die Stuckateure beim Schneiden und Kleben der Wärmedämmplatten arbeiten, desto besser ist am Ende die Wärmedämmung. Das weiß auch Stuckateur Jürgen Müller und arbeitet daher sehr präzise.

Je sorgfältiger die Stuckateure beim Schneiden und Kleben der Wärmedämmplatten arbeiten, desto besser ist am Ende die Wärmedämmung. Das weiß auch Stuckateur Jürgen Müller und arbeitet daher sehr präzise. Foto: Gabi Bender

Handwerker = Klimaschützer

Das Handwerk ist nicht nur kreativ, anpassungsfähig und flexibel – es ist bei allen Zukunftsaufgaben schlichtweg unverzichtbar. Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir Profis, die bauen, installieren, rechnen, mitdenken und beraten. Der Wunsch nach mehr Umweltbewusstsein, das Streben nach Energieeinsparung, Ressourcenerhaltung und die Anpassung an den Klimawandel machen Profis unentbehrlich. Der Bauboom und der große Bedarf an Modernisierungsmaßnahmen in fast allen Bereichen der Gesellschaft haben dem Handwerk wieder ordentlich Aufwind verschafft. Das Handwerk eröffnet dir außerdem viele tolle Aufstiegschancen und gute Verdienstmöglichkeiten auch für die erfolgreiche Umsetzung des Klima- und Ressourcenschutzes. Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung sind für Handwerker:innen ebenfalls wichtige Bausteine.

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Drei Antworten von …

Obermeister Klaus Hammeke

Klaus Hammeke, Obermeister der Stuckateur-Innung Hellweg-Lippe

Ich bin Handwerker geworden, weil …

… ich schon während eines Schulpraktikums gemerkt habe, wie viel Freude ich an dem Beruf des Stuckateurs habe. Mir macht es sehr viel Spaß, Fassaden zu verputzen und zu gestalten und damit Häusern ein Gesicht zu geben.

Mein Lieblingswerkzeug ist …

… der Igel, denn mit diesem Edelputzkratzer gestalten wir den Putz, den wir vorher aufgetragen haben, und verleihen den Wänden so eine individuelle Optik.

Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Ich glaube, es gibt nur sehr wenige Berufe, die so vielfältig sind wie unser Beruf. Wir machen nicht nur Innen- und Außenputz sowie Trockenbau, sondern kümmern uns auch um Schallschutz, Wärmeschutz und Brandschutz. Hinzukommen Stuckarbeiten beispielsweise im Rahmen von Restaurationen, mit denen wir historischen Gebäude und Fassaden wieder zu neuem Glanz verhelfen. Auch Fachwerkhäuser nach den Vorgaben des Denkmalschutzes zu restaurieren, gehört zu unseren Aufgaben und erfordert eine Menge Fachkenntnisse. Die große Bandbreite an anspruchsvollen Leistungen ist es, die unseren Beruf so einzigartig vielfältig machen.

Die Fakten zur Ausbildung

5Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Vergütung monatlich:

935 € im 1. Lehrjahr
1230 € im 2. Lehrjahr
1495 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlosssene Ausbildungsverträge
in 2022:

2 (1. Lehrjahr) / 7 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Hagen/ Gelsenkirchen

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die „Stuckateur-Innung Hellweg-Lippe“ 25 Mitgliedsbetriebe in ihren Reihen.

 

Der Beruf in aller Kürze „Stuckateure“

Stuckateure und Stuckateurinnen geben Häusern und Räumen ihr individuelles Aussehen, sei es im Innenausbau oder bei der Arbeit an der Fassade. Sie verputzen Rohbauten, bauen leichte Trennwände aus Metallprofilen und Gipskartonplatten ein, montieren Fertigteildecken und -wände oder Fassadenverkleidungen. Dabei bringen sie auch Dämmmaterialien zum Schallschutz oder zur Wärmedämmung an.

Fassaden und teilweise auch Innenwände oder Decken schmücken sie mit Stuckarbeiten wie Gesimsen, Rosetten oder Säulenkapitellen. Sie arbeiten nicht nur an Neubauten mit, sondern renovieren und restaurieren auch Altbauten und können in der Denkmalpflege tätig sein.

Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Es eröffnet sich für Stuckateure und Stuckateurinnen ggf. die Chance, sich mit folgenden Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen:

– 3-D-Druck (z.B. Stuckprofile mit einem 3-D-Drucker herstellen)

– 3-D-Laserscanning (z.B. eine Wand mithilfe eines Laserscanners vermessen)

– Apps für Planung und Aufmaß (z.B. die zu verputzenden Wände einmessen und die erhaltenen Daten versenden)

– Augmented-Reality-Visualisierung (z.B. über eine AR-Ansicht mittels Tablet dem Kunden vor Ort die geplanten Stuckarbeiten zeigen; Datenbrillen nutzen, um über eine AR-Ansicht den exakten Anbringungsort von Stuckverzierungen anzusehen)

– Color Reader (z.B. mithilfe eines mobilen Geräts die Farben des gewünschten Verputzes scannen und bestellen)

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