Mit dem Abi in der Tasche ging es für Alexander Hammeke und viele seiner Klassenkameraden direkt in den Hörsaal, doch nach vier Semestern Bauingenieurwesen entschied er sich dafür, lieber wieder die Schulbank zu drücken. Dieses Mal allerdings in der Berufsschule.
„Ich hatte zwischenzeitlich im Stuckateurbetrieb meines Vaters gearbeitet und dabei festgestellt, wie viel Spaß ich an dem Handwerk habe“, erinnert sich der 31-Jährige. „Daher habe ich mich entschieden, die Ausbildung zum Stuckateur zu machen.“ Aufgrund des in den zwei Jahren Studium erworbenen Fachwissens und der guten Noten durfte Alexander Hammeke seine Ausbildung deutlich verkürzen. Direkt im Anschluss daran schrieb er sich für die Meisterschule ein, die er ebenfalls erfolgreich abschloss.
„Ich liebe das gute Gefühl, nach getaner Arbeit zu sehen, was man geschafft hat“, erklärt der Enser. Außerdem arbeite ich sehr gerne an der frischen Luft und schätze an meinem Beruf, dass es so viele verschiedene handwerkliche Tätigkeiten gibt.“ Am liebsten trägt der Stuckateurmeister den finalen Endputz auf Fassaden auf. „Es ist immer wieder beeindruckend zu wissen, dass das Gesicht, das man dem Gebäude mit dem Fassadenputz gibt, in der Regel für Jahrzehnte Bestand hat. Mit unserer Arbeit werten wir die Immobilie auf und schaffen bleibende Werte.“
Mittlerweile gibt es unzählige Wohn- und Geschäftshäuser, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen, die von Alexander Hammeke und seinem Team eine neue Optik erhalten haben. Ein Gebäude in der Jakobistraße in Soest in ihm dabei besonders in Erinnerung geblieben. „Es handelt sich dabei um ein denkmalgeschütztes Gebäude mit einer aufwändigen Altbaufassade. Dabei haben wir nicht nur einen klassischem Kalkputz aufgetragen, sondern auch die Bossen, Gesimse und weitere Stuckelemente restauriert und der traditionsreichen Fassade damit ihren unverwechselbaren Charakter zurückgegeben“, erzählt der 31-Jährige.

Die Leidenschaft für das Stuckateurhandwerk liegt bei Alexander Hammeke in der Familie, denn schon sein Opa Klaus Hammeke senior hat diesen Beruf ausgeübt. Im Jahr 1960 legte er mit der Firmengründung den Grundstein für den Erfolg des Werler Familienbetriebs. Die nächste Generation kam 1978 hinzu, als Klaus Hammeke junior als Lehrling in die Fußstapfen seines Vaters trat. Anschließend studierte er Bauingenieurwesen. Im Jahr 1989, zwei Jahre nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, erhielt die Firma ihren jetzigen Namen: K. u. K. Hammeke.

Mittlerweile führen Alexander und sein Vater Klaus Hammeke die Geschäfte des traditionsreichen Familienbetriebs gemeinsam. Zum Team gehören 20 Mitarbeiter, die die Aufträge von Privat- und Geschäftsleuten, von Bauträgern und öffentlichen Auftraggebern gewissenhaft erledigen. Auszubildende hat das Unternehmen derzeit nicht. „Unser letzter Azubi ist im Sommer fertig geworden, daher freuen wir uns ab sofort wieder über Bewerbungen von Interessenten, die sich bei uns zum Stuckateur ausbilden lassen möchten.“

Dabei lernen die angehenden Stuckateure die Theorie in der Berufsschule und die Praxis in der überbetrieblichen Ausbildung und im Ausbildungsbetrieb. „Bei uns können die Azubis jede Menge lernen, denn unsere Mitarbeiter verfügen über viele Jahre und einige sogar über mehrere Jahrzehnte Erfahrung. Die Fähigkeiten und das Wissen, das sie sich in dieser Zeit angeeignet haben, sind schon beeindruckend“, sagt Alexander Hammeke. „Und beides geben sie gerne an den Nachwuchs weiter.“