Redaktion: Wie wichtig ist es für Ihr Gewerk, dass Menschen mit verschiedenen persönlichen und beruflichen Hintergründen im Handwerk ein "Zuhause" finden?
Gregor Weigelt: Menschen bringen neue Perspektiven, frische Impulse und Ideen mit – dass Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund im Handwerk ein "Zuhause" finden, ist ein zentraler Beitrag zur Vorbeugung des Fachkräftemangels. Toleranz, Teamgeist und Innovation zu fördern, tut dem Handwerk gut.
Redaktion: Nicht nur die Menschen, sondern das Handwerk selbst ist vielfältig. Wie erleben Sie diese Vielfalt in Ihrem Gewerk?
Weigelt: Es gibt ein breites Aufgabenspektrum. Traditionelle Handwerkskunst trifft auf moderne Technik, zukunftsorientiert und nachhaltig. Es geht um Kreativität und Gestaltung – um individuelle Lösungen, um sichtbare Ergebnisse und oft auch um gestalterische Freiheit.
Zudem ist da direkte Kundennähe, viel persönlicher Kontakt. Man bietet individuelle Beratung und die maßgeschneiderte Umsetzung, um am Ende glückliche Kunden zu haben. Und: Es ist Teamarbeit. Man arbeitet mit Architekten, Bauherren, den eigenen Kollegen und anderen Gewerken zusammen.
Redaktion: Wie sehen die Entwicklungsmöglichkeiten für junge Menschen in Ihrem Gewerk aus?
Weigelt: Es gibt eine fundierte Ausbildung zum Dachdecker-Gesellen, zudem vielfältige Spezialisierungen, z. B. in Energieeffizienz und Solartechnik. Man kann einen Meistertitel anstreben, es gibt den Betriebswirt im Handwerk als Studium und Selbstständigkeit ist ein möglicher Weg.