Vor beinahe acht Jahrzehnten wurde das Familienunternehmen Elektro Ostkamp in Lippstadt gegründet. Am Anfang standen Lampen und Leuchten im Mittelpunkt. Doch längst hat das Unternehmen, das seit 2011 im Gewerbegebiet am Mondschein seinen Standort hat, ein innovatives Konzept rund um das Thema Licht- und Elektrotechnik entwickelt. Von Lichtleitfaser- und LED-Beleuchtungen bis zu Einbruch- und Brandmeldeanlagen. Heute beschäftigt die Firma die Firma 82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 22 Auszubildende. Einer von ihnen ist Jan Mierke. Der 25-Jährige hat bei Ostkamp seine Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik absolviert und wurde danach, im Jahr 2019, direkt übernommen. Für ihn ist es sein Traumberuf.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich habe während der Realschule ein dreiwöchiges Berufsfindungs-Praktikum bei Ostkamp gemacht. Es hat mir vom ersten Tag an gefallen. Ein Bürojob wäre nichts für mich gewesen. Nach dem Abschluss der Mittleren Reife habe ich mich sofort dort beworben.

Was ist das Besondere an diesem Beruf?

Er ist vor allen Dingen sehr vielseitig, ob auf der Großbaustelle, im Kundendienst oder beim Umgang mit den erneuerbaren Energien. Ich habe in allen Bereichen gearbeitet. Ein Kumpel von mir ist auch in der Photovoltaik-Abteilung und hat mir davon vorgeschwärmt. Das ist tatsächlich sehr interessant und genauso abwechslungsreich wie der Kundendienst. Man hat also verschiedene Möglichkeiten, natürlich nach Absprache mit dem Arbeitgeber. Auf Großbaustellen untersteht man dem Bauleiter, im Kundendienst arbeitet man eher selbstständig. Wichtig ist es, lösungsorientiert zu arbeiten, vor allem, wenn man allein vor Ort ist. Ich finde, dieser Beruf bietet eine gute Mischung aus allem. Das Grundprinzip ist immer gleich, die Aufgabe wird individuell beim Kunden angepasst. Abhäng von den baulichen Gegebenheiten vor Ort. Man ist viel unterwegs. Der Radius, in dem unsere Firma agiert, reicht vom Ruhrgebiet bis Hamburg. Der Großteil ist aber regional, wie Lippstadt, Paderborn oder Gütersloh.

Jan Mierke an der Ladestation für E-Autos - Traumberufe Elektroniker und Informationselektroniker 2023
Jan Mierke bei der Konfiguration einer intelligenten Wallbox, einer Ladestation für E-Autos. Foto: Helga Wissing

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?

Man sollte auf jeden Fall an Naturwissenschaften wie Mathematik interessiert sein. Es ist aber auch immer noch ein Handwerksberuf, vor allem am Anfang, wenn man es körperlich noch nicht so gewohnt ist, kann es auch mal anstrengend sein. Das pendelt sich aber ein.

Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?

Wir haben eine Kollegin, die hat mit mir die Ausbildung begonnen. Sie ist die einzige Monteurin und inzwischen in der Abteilung Straßenbeleuchtung tätig. Auch in den Berufsschulklassen sind im Bereich Elektrotechnik eher weniger Frauen vertreten. In meinem Fall waren es zwei. Im Handwerk auf Großbaustellen muss man sich schon behaupten können. Grundsätzlich würde ich aber sagen: ja. Ich habe da keine Vorurteile, meine Kollegin hat sich nicht anders angestellt als andere Azubis. Überhaupt fände ich es gut, wenn mehr Frauen ins Handwerk gehen würden. Ob Mann oder Frau, das macht keinen Unterschied. Es gibt auch immer mal Praktikantinnen, aber das Interesse seitens der Frauen ist einfach nicht so groß.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Wir starten im Regelfall um 7.30 Uhr in der Firma. In der ersten halben Stunde werden kundenspezifisch Materialien gepackt und Unterlagen zusammengestellt. Vor Ort macht man sich einen Überblick über die Baustelle, guckt wo man was umsetzt, bevor das Material ausgeladen wird und die Umsetzung beginnt. Wir machen meistens eine dreiviertel Stunde Pause und im Regelfall um 16.15 Uhr Feierabend. Freitags ist die Arbeitszeit von 7.30 bis 12.45 Uhr, bei uns gibt es außerdem eine projektbezogene Viertagewoche. So hat man ein schönes, langes Wochenende.

Wie wichtig ist der Umgang mit Menschen

Das ist vor allem im Kundendienst wichtig. Anfangs fährt man erst einmal mit einem erfahrenen Kollegen mit. Grundsätzlich gibt es aber immer etwas mit dem Kunden zu besprechen. Da muss man schon offen sein. Kommunikation ist wichtig. Man lernt es mit der Zeit. Es muss beispielsweise auch immer abgesprochen werden, wie etwas umgesetzt wird. Man baut im Handwerk schnell ein gewisses Selbstbewusstsein auf, das hilft auch bei den Gesprächen mit den Kunden.

Wie sind die Aufstiegschancen?

Die gibt es natürlich. Ich hatte auch überlegt, den Meister zu machen, das kommt aber momentan nicht infrage. Es würde mir in dem Bereich, in dem ich jetzt arbeite, nicht viel bringen. Das ist aber dann interessant, wenn man eine leitende Position übernehmen oder sich selbstständig machen will. Ich habe da derzeit keine Ambitionen. Man kann den Meister übrigens auch in Teilzeit machen, einige Firmen, wie beispielsweise unsere, beteiligen sich sogar an den Kosten.

Hat der Beruf Zukunft?

Auf jeden Fall. Ich denke nicht, dass es so schnell eine Automatisierung geben wird, die das Handwerk überflüssig macht. Vor allem nicht im Bereich Elektrotechnik und erneuerbare Energien.

Jan Mierke auf einem Leiter, tauscht Leuchtmittel aus - Traumberufe Elektroniker und Informationselektroniker 2023
Auch der Austausch von Leuchtmitteln gehört zum Arbeitsfeld. Foto: Helga Wissing

Betriebliche Krankenversicherung

Trumpf im Wettrennen um Fachkräfte

Mit ihrer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) bietet die SIGNAL IDUNA einen starken Trumpf im Wettrennen um qualifizierte Fachkräfte.

Fachkräfte zu bekommen und zu halten war noch nie ganz einfach. Doch mit Eintreten der geburtenschwachen 1990er-Jahrgänge ins Berufsleben hat sich das Problem verschärft. Im Schnitt können kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern oft jede dritte Stelle nicht besetzen. Sie können sich häufig nicht gegen deutlich größere Mitbewerber durchsetzen. Viele Firmen versuchen daher, den Fachkräftemangel in Engpassberufen abzumildern, indem sie die Ausbildung verstärken. Aber auch hier sind qualifizierte Bewerber nicht selten rar gesät.

"Arbeitgeber sind gut beraten, sich auf dem Bewerbermarkt zu profilieren. Das kann beispielsweise auch durch das Angebot betrieblicher Zusatzleistungen geschehen", empfiehlt Timo Weddemann, Fachberater für das Handwerk. Denn wer sich heute für oder gegen einen bestimmten Arbeitgeber entscheidet, fällt seine Entscheidung nicht allein aufgrund des Gehalts. Immer häufiger geben die gebotenen Zusatz- und Sozialleistungen den letzten Ausschlag.

Mit einem Kollektivvertrag über die betriebliche Krankenversicherung lässt der Arbeitgeber seine Mitarbeiter von einer umfangreichen Gesundheitsvorsorge profitieren. "Verschiedene Tarif-Bausteine lassen sich flexibel und bedarfsgerecht miteinander kombinieren: von Vorsorgeleistungen, wie Schutzimpfungen, über Akutleistungen nach Unfällen bis hin zu umfangreichen Leistungen beim Zahnarzt" ergänzt Lars Scholz, Fachberater für das Handwerk. Die bKV leistet ohne Wartezeit; eine Gesundheitsprüfung entfällt. Arbeitnehmer haben außerdem die Möglichkeit, gegen eigenen Beitrag den Versicherungsschutz für sich und ihre Angehörigen, um weitere Leistungsbausteine zu erweitern.

Die bKV überzeugt auch durch den geringen Verwaltungsaufwand für den Arbeitgeber. Über das Arbeitgeberportal der SIGNAL IDUNA lassen sich die Kollektivverträge und die mitversicherten Mitarbeiter einfach und sicher verwalten. Zudem entsteht für den Arbeitgeber auch kein Mehraufwand, wenn ein Arbeitnehmer seine bKV in Anspruch nimmt: Die Abrechnung erfolgt direkt und datensicher zwischen dem Versicherungsunternehmen und dem Versicherten. Darüber hinaus garantiert die SIGNAL IDUNA über die gesamte Vertragslaufzeit stabile Beiträge, was die Planungssicherheit für den Betrieb erhöht.

Arbeitnehmer müssen den Beitrag zur arbeitgeberfinanzierten bKV versteuern und darauf Sozialabgaben entrichten, denn die Prämie gilt steuerlich als Barlohn. Allerdings: Es bleibt deutlich mehr vom Brutto, als wenn sich ein Beschäftigter für den gleichen Beitrag selbst krankenzusatzversichern würde. Der Betrieb wiederum hat verschiedene Möglichkeiten, der Steuer- und Sozialabgabenpflicht nachzukommen. Ob für den Arbeitgeber aber die Individual- oder Pauschalbesteuerung oder auch eine Nettolohnvereinbarung vorteilhafter ist, sollte er in einem Gespräch mit seinem SIGNAL IDUNA-Fachberater und seinem Steuerberater erörtern. Beschäftigte sollten sich wiederum bei ihrem Arbeitgeber nach einer betrieblichen Krankenversicherung erkundigen.

Kontaktdaten:

Signal Iduna Gruppe

Stiefernberg 10, 59494 Soest
timo.weddemann@signal-iduna.net

Woldemei 24, 59555 Lippstadt
lars.scholz@signal-iduna.net

Drei Antworten von...

...Mathias Kühler, Obermeister der Innung für Elektrotechnik Soest-Lippstadt

Mathias Kühler

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …

… ich am Ende des Tages den Erfolg meiner Arbeit sehen kann. Wir Handwerker schaffen etwas Bleibendes, über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Ich bin heute noch stolz, wenn ich an einer ehemaligen Baustelle vorbeifahre und denke mir: Daran hast du mitgearbeitet.

2. Meine Lieblingswerkzeuge sind …

… Messgeräte. Wir Elektrotechniker haben eine enorme Verantwortung in unserem Beruf. Bei Fehlern von uns können Menschenleben in Gefahr sein. Um uns selbst zu kontrollieren, gibt es eine Vielzahl von benötigten Messgeräten, die wir beherrschen müssen, und so sicherstellen, dass alles in Ordnung ist.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Wir betreiben ein gefahrengeneigtes Handwerk, deshalb gilt bei uns die Meisterpflicht. Dafür zu sorgen, dass die Kunden sicher leben können, ist ein enormer Ansporn.

Gerade in der letzten Zeit steigen viele andere Gewerke (z. B. Heizung) auf die Energie „Strom“ um. Wir sorgen für eine fachgerechte Versorgung dieser Anlagen und kooperieren so mit vielen anderen Gewerken.

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