Keine Frage stellte sich für Stefanie Fix in Sachen Berufswahl. Die 50-Jährige folgte der Familientradition, stieg als Friseurmeisterin in den elterlichen Betrieb ein und übernahm ihn schon mit 25 Jahren.
Dabei hatte sie das Beisenkamp-Abitur in der Tasche. „Aber es eigentlich keine Überlegung, etwas anderes zu tun“, erzählt die Inhaberin des Friseursalons Juchmann an der Ostenallee 125. „Ich war ja schon als Kind ständig im Salon, hatte sofort Spaß daran“, sagt Stefanie Fix. „Ich habe von Beginn an meinen kreativen Freiraum bekommen, möchte den Beruf auch heute nicht missen.“
Ihr Opa Anton Juchmann eröffnete den Salon 1950 noch am Caldenhofer Weg. Vater Bernhard übernahm – gemeinsam mit seiner Frau Angelika, die bei Anton Juchmann gelernt hatte. „Ich habe dann eine zweijährige Lehre gemacht, war in der Friseurschule in Forchheim, hab die Meisterschule in Dortmund im Januar abgeschlossen, den Salon sofort im Februar 1998 übernommen“, erzählt Stefanie Fix. „Meine Eltern haben aber weiter mitgearbeitet, so war auch die Familienplanung möglich.“ Perfekt.
Der erste männliche Auszubildende
Schon als Kind im Salon war auch ihr aktueller Auszubildender, Gulal Ismail. „Ich stamme ebenfalls aus einer Familie mit lauter Barbieren“, sagt der 24-Jährige. Fasziniert hätte er als Kind in seinem Geburtsland Syrien seinem Onkel Walid Suleimann zugeschaut. „Der Sprung war also nicht so groß“, erklärt der Auszubildende im dritten Lehrjahr. Zunächst hatte Gulal Ismail eine Lehre als Kfz-Mechatroniker angefangen, bevor sein Rücken nach anderthalb Jahren nicht mehr mitmachte. Die Folge: Er folgte der Berufswahl der Verwandtschaft – und Stefanie Fix bekam ihren ersten männlichen Azubi.
„Das ist ja ein Handwerk mit Tradition, das Erlernen der Basistechniken wie Schneiden und Föhnen“, beschreibt es Stefanie Fix. „Gründliches und zügiges Arbeiten ist dabei wichtig.“ Die Fingerfertigkeit gebe einem dabei Sicherheit. „Gulal hat schon im zweiten Lehrjahr gesagt: Ich trau mir das selbstständige Arbeiten zu“, sagt die Friseurmeisterin mit einem Blick zurück. „Und er hat sich schnell einen eigenen Kundenstamm erarbeitet.“

Stilberatung mit Fingerspitzengefühl
Auf der Optik liegt das Augenmerk der Friseurmeisterin einerseits, der Einsatz nachhaltiger Produkte beim Färben und Schminken ist ihr ein weiteres Anliegen. „Wir haben uns pflegende Kosmetik auf die Fahnen geschrieben, sind ein klimaneutraler, zertifizierter La-Biosthétique-Salon“, erläutert Stefanie Fix ihre Herangehensweise. Der Schwarzwälder Hersteller arbeitet zum größten Teil mit natürlichen Produkten und erhielt dafür jüngst den Deutschen Nachhaltigkeitspreis.