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Interview mit dem Land- und Baumaschinenmechatroniker-Meister Dietmar Kaup aus Mönninghausen

„Ich habe bereits 15 junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet“

Autor: Helga Wissing

Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker (m/w/d) | Lippstadt präsentiert von:

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Das Unternehmen Kaup Land- und Gartentechnik ist ein echtes Familienunternehmen. Es wird von Dietmar Kaup in zweiter Generation geführt. Dabei wird der Handwerks-Meister von seiner Ehefrau Marita unterstützt. Auch Sohn Felix ist nach seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung in einem Erwitter Baumaschinen-Unternehmen bereits in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Acht Mitarbeiter gehören zum Team, darunter ein Auszubildender zum Land- und Baumaschinenmechatroniker.

Dietmar Kaup - Ausbildung Land- und Baumaschinenmechatroniker 2024 Lippstadt

Inhaber und Meister Dietmar Kaup hatte noch eine klassische Schlosserausbildung in diesem Bereich. Inzwischen ist vieles digitalisiert. Foto: Helga Wissing

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich war sechs Jahre alt, als mein Vater Josef im Jahr 1967 seinen Landmaschinenhandel mit angeschlossener Reparaturwerkstatt gegründet hat. Ich habe mich schon als Kind für alles interessiert, was damit zusammenhängt und bin da praktisch reingewachsen. Das war eigentlich selbstverständlich und hat mir auch immer Spaß gemacht.

Was ist das Besondere an diesem Beruf?

Es ist die Vielseitigkeit, der stetige Umgang mit Menschen. Es ist ein sehr kommunikativer Beruf. Mir gefällt auch, dass man sowohl innerbetrieblich und außerbetrieblich tätig sein kann. Wenn zum Beispiel Reparaturen beim Kunden vor Ort stattfinden. Man arbeitet nicht nur den ganzen Tag in einem geschlossenen Raum. Früher waren wir mehr im Bereich Landmaschinen tätig, das hat sich aufgrund der Entwicklungen in der Landwirtschaft etwas verändert. Damals waren etwa 90 Prozent unserer Kunden Landwirte aus der Region, heute sind es vielleicht noch zehn Prozent. Inzwischen besteht ein großer Bereich unseres Tätigkeitsfeldes auch aus Gartengeräten, wie beispielsweise Mähroboter, Motorsägen, Kreissägen, Holzspalter, aber auch Kommunal- und Forstmaschinen. Wir verkaufen und vermieten natürlich nicht nur, sondern halten Fahrzeuge, Maschinen, Motorgeräte und Anlagen auch instand, die in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und auf Baustellen zum Einsatz kommen.

Marius Schuster - Ausbildung Land- und Baumaschinenmechatroniker 2024 Lippstadt

Geselle Marius Schuster, der im Unternehmen auch die Ausbildung absolviert hat, wechselt den Luftfilter an einem Kommunal-Schlepper. Foto: Helga Wissing

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?

Ich habe bereits 15 junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet. Wir haben auch immer Praktikanten, darunter einige Langzeitpraktikanten. Aus denen haben wir uns unsere künftigen Auszubildenden ausgesucht. Das ist für beide Seiten gut, weil man schon weiß, was einen erwartet. Teamfähigkeit ist auf jeden Fall wichtig. Natürlich in erster Linie Freude am Handwerk, technisches Verständnis und auch eine gewisse Begabung zur Mathematik. Wir erstellen unter anderem Fehler- und Störungsdiagnosen in mechanischen und elektronischen Systemen. Die Mängel werden behoben, indem die entsprechenden Teile repariert oder ausgetauscht werden. Wir arbeiten manuell und maschinell. Die Kommunikationsfähigkeit, die in diesem Beruf auch wichtig ist, entsteht oft erst im Verlauf der Ausbildung, habe ich festgestellt. Die meisten jungen Menschen öffnen sich erst so nach einem Jahr.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Wie in jedem Handwerksberuf kann man seinen Meister machen und auch bei Bedarf noch ein Studium beginnen.

Sascha Micke - Ausbildung Land- und Baumaschinenmechatroniker 2024 Lippstadt

Mitarbeiter Sascha Micke bei der Wartung eines Mähroboters. Foto: Helga Wissing

Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?

Grundsätzlich ja. Ich hatte allerdings noch keine weibliche Auszubildende. Das liegt aber nur daran, dass wir als Betrieb bestimmte Anforderungen erfüllen müssten, wie beispielsweise getrennte, sanitäre Anlagen. Ich habe aber schon gehört, dass Kollegen gute Erfahrungen mit Frauen in dem Beruf gemacht haben.

Hat der Beruf Zukunft?

Auf jeden Fall. Es ist ein Handwerksberuf, wo alles gemacht wird. Von Anfang bis Ende. Ich muss einen Rasenmäher reparieren können, aber auch einen Trecker, einen Mähdrescher auch und notfalls sogar einen Bagger.

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Obermeister Dietmar Kaup

… Dietmar Kaup, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Soest-Lippstadt

1. Was ist für Sie das Beste an Ihrem Handwerk?

Das Beste ist für mich die Vielseitigkeit. Unser Aufgabengebiet reicht vom Mähdrescher bis zum Rasenmäher und vom Hydraulikbagger bis zum Betonmischer. Wir beschäftigen uns mit Mechanik, Hydraulik, Elektronik und digitaler Technik. Daher sind die Tätigkeiten als Land- und Baumaschinenmechatroniker sehr abwechslungsreich, denn laufend gibt es etwas anderes zu tun und man muss sich wechselnden Herausforderungen stellen.

2. Was können junge Menschen nach der Ausbildung in diesem Handwerk machen?

Land- und Baumaschinenmechatroniker sind sehr gefragt, da sie ein großes Fachwissen mitbringen. Sie können nach ihrer Ausbildung als Geselle in land- und forstwirtschaftlichen Betrieben sowie auf Baustellen tätig werden. Sie können sich bei verschiedenen Herstellern zu Servicetechnikern weiterbilden und so erster Ansprechpartner für alle technischen Fragen sein. Natürlich können Land- und Baumaschinenmechatroniker auch in diesem Handwerksberuf ihren Meister machen und Führungsaufgaben oder die Leitung eines Betriebes übernehmen oder ein Studium absolvieren – auch ohne Abitur. Auch die Fortbildung zum Betriebswirt nach der Handwerksordnung ist möglich.

3. Was überrascht die Menschen am meisten, wenn Sie von Ihrem Handwerk erzählen?

Es gibt immer mal wieder Menschen, die – etwas überspitzt gesagt – meinen, mit etwas Treckerfahren wäre es getan. Wenn ich dann erzähle, wie vielseitig der Beruf ist und wie gefragt Land- und Baumaschinenmechatroniker als Quereinsteiger auch in anderen Bereichen sind, gerade weil sie so eine große Bandbreite abdecken, sind sie sehr überrascht.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3,5 Jahre

 

Monatliche Vergütung ab:

649 € im 1. Lehrjahr
766 € im 2. Lehrjahr
876 € im 3. Lehrjahr
909 € im 4. Lehrjahr

 

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2023:

60 / 134 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Lippstadt

 

Zahl der Innungsbetriebe:

28

Der Beruf in aller Kürze

Land- und Baumaschinenmechatroniker/innen halten Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen instand, die in der Land- und Forstwirtschaft und auf Baustellen zum Einsatz kommen. Sie erstellen Fehler- und Störungsdiagnosen in mechanischen, hydraulischen, elektrischen und elektronischen Systemen, ermitteln Störungsursachen und beheben Mängel, indem sie die entsprechenden Teile reparieren oder austauschen. Sie demontieren bzw. montieren Bauteile und Baugruppen, bearbeiten Werkstücke manuell und maschinell und führen auch Schweißarbeiten aus.

Darüber hinaus führen sie Abgasuntersuchungen durch und stellen fahrzeugelektrische Stromanschlüsse her. Sie installieren Anlagen (z.B. Melkanlagen), nehmen sie in Betrieb, testen sie und weisen die Betreiber ein. Außerdem rüsten sie land- und bauwirtschaftliche Fahrzeuge oder Maschinen mit Zubehör und Zusatzeinrichtungen aus.

Weitere Infos zum Beruf unter  www.starke-typen.info

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