Vom handlichen Siku-Traktor, der bei keinem Ausflug fehlen darf, bis zum Sitzbagger, mit dem der Nachwuchs schon im Sandkasten stolz die ersten Löcher ausbuddelt – Land- und Baumaschinen im Spielzeugformat lassen seit Generationen Kinderaugen strahlen. Wer später genauso spielerisch wie früher mit den Klein- und Großgeräten aus diesem Bereich umgehen können möchte, sollte eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker machen.
Diese dauert in der Regel dreieinhalb Jahre und ist dreigeteilt. Der Nachwuchs arbeitet in seinem Ausbildungsbetrieb, lernt die Praxis beim überbetrieblichen Unterricht im Berufsbildungszentrum in Soest und die Theorie in mehrwöchigen Blöcken in der Berufsschule. „Bei uns gab es zwei Klassen“, erzählt Dominik Schacht, der seine Ausbildung bei der Schäffer Landtechnik GmbH in Erwitte im vergangenen Jahr wegen guter Ergebnisse in der Zwischenprüfung bereits nach nur drei Jahren abgeschlossen hat. „In der einen waren die Azubis, deren Ausbildungsbetriebe eher den Baumaschinen zuzuordnen sind, und in der anderen Klasse die mit Betrieben aus dem Bereich Landmaschinen. Die zwei oder drei Azubis, die in Unternehmen gelernt haben, die sich hauptsächlich oder ausschließlich mit Kleingeräten wie beispielsweise Rasenmähern oder Kettensägen beschäftigen, wurden auf die beiden Klassen aufgeteilt.“

Der 20-Jährige war der Baumaschinen-Klasse zugeordnet worden, obwohl die Schäffer-Lader nicht nur auf Baustellen, sondern auch auf landwirtschaftlichen Betrieben genutzt werden. „Das passte aber trotzdem gut, denn unsere Lader sind auch in der Bauwirtschaft zu finden.“ Kurz vor der Gesellenprüfung muss der Nachwuchs einen Schwerpunkt angeben, in dem er dann intensiver geprüft wird. „Ich habe mich für die Baumaschinen entschieden, da ich mich damit aufgrund meiner Ausbildung bei Schäffer wesentlich mehr beschäftigt habe.“
In der Prüfung musste der Land- und Baumaschinenmechatroniker verschiedene Aufgabe lösen. „Unter anderem musste ich die Fehler in einer Druckluftbremsanlage und in einem Motor finden, die beide nicht richtig funktionierten.“ Bei beiden hatte Dominik Schacht den Fehler schnell gefunden. „Ich mag es, wenn es knifflig wird und man sich in etwas hineinfuchsen muss“, so der 20-Jährige. „Vor kurzem hatten wir bei Schäffer beispielsweise das Problem bei einem kleinen Radlader, der im Teillastbereich nicht richtig gefahren ist. Ich habe dann alles überprüft und festgestellt, dass Luft im System war. Im Endeffekt waren es nur zwei Schläuche, die vertauscht waren, aber das musste erst mal festgestellt werden.“

Hervorgegangen ist der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers aus dem Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik. Der Grund waren seinerzeit die gestiegenen Anforderungen an diesen Beruf, denn der Stellenwert der Elektronik ist immer weiter gestiegen. Weitere wichtige Bereiche, die Azubis im Rahmen ihrer Ausbildung lernen, sind die Mechanik, die Hydraulik und die Pneumatik.
Darüber hinaus kann Dominik Schacht bei seinem Arbeitgeber noch einiges mehr lernen. Denn hinter dem Namen „Schäffer“ verbergen sich zwei eigenständige Familienunternehmen, die beide ihren Sitz in der Straße Auf den Thränen haben. Das Familienunternehmen Schäffer Maschinenfabrik GmbH zählt zu den führenden Herstellern von kompakten Hof-, Rad- und Teleradladern, die in der Landwirtschaft, dem Garten- und Landschaftsbau, in der Bauwirtschaft und in der Industrie eingesetzt werden.