Das Unternehmen Kaup Land- und Gartentechnik ist ein echtes Familienunternehmen. Es wird von Dietmar Kaup in zweiter Generation geführt. Dabei wird der Handwerks-Meister von seiner Ehefrau Marita unterstützt. Auch Sohn Felix ist nach seiner dreieinhalbjährigen Ausbildung in einem Erwitter Baumaschinen-Unternehmen bereits in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Acht Mitarbeiter gehören zum Team, darunter ein Auszubildender zum Land- und Baumaschinenmechatroniker.
Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich war sechs Jahre alt, als mein Vater Josef im Jahr 1967 seinen Landmaschinenhandel mit angeschlossener Reparaturwerkstatt gegründet hat. Ich habe mich schon als Kind für alles interessiert, was damit zusammenhängt und bin da praktisch reingewachsen. Das war eigentlich selbstverständlich und hat mir auch immer Spaß gemacht.
Was ist das Besondere an diesem Beruf?
Es ist die Vielseitigkeit, der stetige Umgang mit Menschen. Es ist ein sehr kommunikativer Beruf. Mir gefällt auch, dass man sowohl innerbetrieblich und außerbetrieblich tätig sein kann. Wenn zum Beispiel Reparaturen beim Kunden vor Ort stattfinden. Man arbeitet nicht nur den ganzen Tag in einem geschlossenen Raum. Früher waren wir mehr im Bereich Landmaschinen tätig, das hat sich aufgrund der Entwicklungen in der Landwirtschaft etwas verändert. Damals waren etwa 90 Prozent unserer Kunden Landwirte aus der Region, heute sind es vielleicht noch zehn Prozent. Inzwischen besteht ein großer Bereich unseres Tätigkeitsfeldes auch aus Gartengeräten, wie beispielsweise Mähroboter, Motorsägen, Kreissägen, Holzspalter, aber auch Kommunal- und Forstmaschinen. Wir verkaufen und vermieten natürlich nicht nur, sondern halten Fahrzeuge, Maschinen, Motorgeräte und Anlagen auch instand, die in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und auf Baustellen zum Einsatz kommen.

Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung mitbringen?
Ich habe bereits 15 junge Menschen in diesem Beruf ausgebildet. Wir haben auch immer Praktikanten, darunter einige Langzeitpraktikanten. Aus denen haben wir uns unsere künftigen Auszubildenden ausgesucht. Das ist für beide Seiten gut, weil man schon weiß, was einen erwartet. Teamfähigkeit ist auf jeden Fall wichtig. Natürlich in erster Linie Freude am Handwerk, technisches Verständnis und auch eine gewisse Begabung zur Mathematik. Wir erstellen unter anderem Fehler- und Störungsdiagnosen in mechanischen und elektronischen Systemen. Die Mängel werden behoben, indem die entsprechenden Teile repariert oder ausgetauscht werden. Wir arbeiten manuell und maschinell. Die Kommunikationsfähigkeit, die in diesem Beruf auch wichtig ist, entsteht oft erst im Verlauf der Ausbildung, habe ich festgestellt. Die meisten jungen Menschen öffnen sich erst so nach einem Jahr.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Wie in jedem Handwerksberuf kann man seinen Meister machen und auch bei Bedarf noch ein Studium beginnen.

Ist der Beruf auch für Frauen geeignet?
Grundsätzlich ja. Ich hatte allerdings noch keine weibliche Auszubildende. Das liegt aber nur daran, dass wir als Betrieb bestimmte Anforderungen erfüllen müssten, wie beispielsweise getrennte, sanitäre Anlagen. Ich habe aber schon gehört, dass Kollegen gute Erfahrungen mit Frauen in dem Beruf gemacht haben.
Hat der Beruf Zukunft?
Auf jeden Fall. Es ist ein Handwerksberuf, wo alles gemacht wird. Von Anfang bis Ende. Ich muss einen Rasenmäher reparieren können, aber auch einen Trecker, einen Mähdrescher auch und notfalls sogar einen Bagger.