Der Name Fritz Gosmann steht in Sichtigvor und Umgebung schon seit 65 Jahren für bestes Malerhandwerk. "Mein Vater, der ebenso wie ich Fritz heißt, hat das Unternehmen 1958 gegründet", erzählt der jetzige Inhaber Fritz Gosmann. Während der Senior Einzelunternehmer war, beschäftigt sein Sohn mittlerweile fünf Mitarbeiter, von denen vier bereits über zehn Jahre fest zum Team gehören.
Im Gegensatz zu den meisten Malerbetrieben, bei denen man vergeblich nach weiblichem Personal sucht, ist das Verhältnis bei dem Familienbetrieb in Sichtigvor ausgewogen. "Wir haben zwei Altgesellen und zwei Altgesellinnen sowie eine Praktikantin, die im August ihre Ausbildung bei uns beginnt." Damit ist sie bereits die 14. Nachwuchskraft, die ihre Ausbildung bei Fritz Gosmann junior absolviert – rund die Hälfte der Azubis war weiblich.
Auch die Nachfolge ist bei den Gosmanns bereits gesichert, auch wenn davon längst noch keine Rede ist. Doch die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. Sohn Marvin hatte letzte Woche den praktischen Teil der Meisterprüfung. "Seine Ausbildung und seine Gesellenjahre hat er ganz bewusst nicht bei uns gemacht, sondern in drei anderen Betrieben, weil er – bevor er zu uns kommt – andere Malerbetriebe kennenlernen wollte", berichtet der stellvertretende Obermeister. "Das war eine gute Entscheidung, denn er hat von seiner Arbeit dort einiges mitgenommen", ergänzt Anja Gosmann. Die Schuhmacherin hält ihrem Mann im Büro den Rücken frei, arbeitet aber auch noch an zwei Tagen in der Woche in ihrem Beruf als Schuhmacherin.

Auch Kundenberatung gehört zu ihrem Alltag
"Wir sind eben durch und durch Handwerker", sagt Fritz Gosmann mit einem Lachen und ergänzt voller Überzeugung. "Ich bin mit Herz und allem, was ich habe, Maler. Für mich ist es eine Berufung – ich möchte nichts anderes machen. "Und so geht es auch Ayla Risse, die bei dem Familienbetrieb ihre Ausbildung gemacht hat und jetzt bereits im zwölften Jahr bei Fritz Gosmann arbeitet. "Für mich ist es immer wieder ein sehr befriedigendes Gefühl, am Ende des Tages zu sehen, was man am Tag geschafft hat."
Auch das Beraten der Kunden macht der Gesellin Spaß. "Wir hören erst einmal zu, was die Kunden wünschen, und zeigen dann die Möglichkeiten auf, wie wir diese Wünsche umsetzen können, schlagen aber auch Varianten vor – wie beispielsweise eine andere Farbe oder eine alternative Tapete."
Bei den Kunden des Familienunternehmens handelt es sich zum großen Teil um Privatkunden. "Bei einigen von ihnen arbeiten wir schon für die zweite oder sogar dritte Generation", verrät Fritz Gosmann. Für diese entwickelt das Team aus Sichtigvor kreative Farbkonzepte für verschiedene Räume, tapeziert Wände, übernimmt Fassadenarbeiten, dämmt Gebäude und verlegt Böden.

"Die modernen Vinylböden, die sehr dünn sind, bieten vielfältige Möglichkeiten. Durch sie können wir Fliesen an Wänden und Böden bei Bedarf bequem überkleben und müssen diese nicht erst aufwändig entfernen." Für einen eleganten Vinylboden in Holzoptik haben sich auch die Betreiber des Bauernstübchens entschieden. Darüber hinaus hat das Team von Fritz Gosmann in der Gaststätte die Wände und Decken farblich abgestimmt gestrichen und damit ein völlig neues Ambiente geschaffen.
Wer sich für den Beruf des Malers interessiert, sollte einige Voraussetzungen erfüllen. "Für uns ist es wichtig, dass die Bewerber schreiben und gut rechnen können, denn das braucht man als Maler auf jeden Fall, und vor allem sollten sie Interesse am Beruf haben", sagt Fritz Gosmann, "den Rest bekommt man vermittelt – man muss nur wollen." Um einen guten Eindruck von der Arbeit als Maler und Lackierer zu bekommen, eignet sich ein Praktikum. Das absolviert auch Saskia Rose derzeit, wobei sie jetzt schon ihren Ausbildungsplatz im Meisterbetrieb von Fritz Gosmann sicher hat und sich auf den Beginn ihrer Ausbildung freut.