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„Holz ist einfach mein Leben“

Die Tischlerei Fuisting ist für Tischlermeister Andre Risken in zweifacher Hinsicht ein Familienbetrieb

Tischlerei Fuisting mit fast 130-jähriger Tradition - Traumberufe Tischler 2023

Die Tischlerei Fuisting ist ein Familienbetrieb mit fast 130-jähriger Tradition: v. l. Tischlermeister Andre Risken, Prokuristin Pia Fuisting, Betriebsleiter Daniel Schüngel, Inhaberin Ute Fuisting und Betriebsleiter Egbert Nagel. (Foto: Gabi Bender)

von Gabi Bender

„Holz hat so viel Natürliches, es ist atmungsaktiv, entschleunigend und warm und man kann so unglaublich viel daraus machen“, sagt Andre Risken und gerät dabei regelrecht ins Schwärmen. „Holz ist einfach mein Leben.“

Daher stand für den 27-Jährigen schon während seiner Schulzeit in der Christian-Rohlfs-Realschule fest, dass er Tischler werden möchte. Wo er die Ausbildung machen werde, stand auch schnell fest, denn die Tischlerei Fuisting ist für ihn gleich in zweifacher Hinsicht Familienbetrieb. Schließlich arbeitet in dem im Jahre 1894 von Wilhelm Fuisting gegründeten Betrieb, der mittlerweile von Inhaberin Ute Fuisting und Prokuristin Pia Fuisting geführt wird, auch sein Vater Frank Risken.

Der Soester hat in der Tischlerei, die seit einigen Jahren ihren Sitz in der Wasserfuhr 16 hat, seine Ausbildung gemacht. Seitdem arbeitet er dort als Geselle. Von seinem Vater hat er die Leidenschaft für Holz quasi in die Wiege gelegt bekommen. Andre Risken gab sich allerdings mit dem Gesellenbrief nicht zufrieden. „Nach meiner Ausbildung habe ich erst einmal fünf Jahre Erfahrung als Geselle gesammelt und dann meinen Meister drangehängt.“

Andre Risken bohrt Löcher für Topfbänder - Traumberufe Tischler 2023

Andre Risken bohrt bei einer Schiebetür Löcher für Topfbänder, die für die Laufschienen benötigt werden. (Foto: Gabi Bender)

Der Tischlermeister entgratet die Kanten der Nut - Traumberufe Tischler 2023

Echte Handarbeit: Nach dem Fräsen einer Nut entgratet der Tischlermeister die Kanten der Nut, um die Schranktür später besser montieren zu können. (Foto: Gabi Bender)

In der Meisterschule hat der frühere Realschüler noch jede Menge hinzugelernt. Und das waren nicht nur fachliche Dinge. „Wir haben auch den Ausbilderschein gemacht und im Zuge dessen habe ich viele Tipps bekommen – unter anderem dazu, wie man Nachwuchskräfte anleitet, wie man bei verschiedenen Problemen zu einer Lösung findet und wie man Auszubildenden helfen kann, die beispielsweise eine Lernschwäche haben.“ Eine Situation, in die sich der 27-Jährige sehr gut hineinversetzen kann, denn auch er hatte in der Schulzeit sehr damit zu kämpfen. „Bei mir ist in der fünften oder sechsten Klasse eine Lese-Rechtschreib-Schwäche diagnostiziert worden“, berichtet der Tischlermeister. „Trotzdem habe ich alles geschafft, was ich schaffen wollte.“

Mittlerweile arbeitet er bereits seit über zehn Jahren in seinem Traumberuf. „Am meisten begeistert mich bei meiner Arbeit, dass ich nie zwei oder drei Tage dasselbe mache. Derzeit baue ich einen kompletten Einbauschrank für ein Schlafzimmer, danach stelle ich noch Büroschränke und Schränke mit Schiebetüren her für die Dachschräge.“ Der nächste Auftrag steht auch schon fest. Dabei geht es um die Einrichtung eines kompletten Wohnhauses inklusive Wohn-, Bad- und Garderobenmöbeln – alles nach individuellen Vorstellungen und Wünschen gebaut. Denn mit ihren maßgeschneiderten Lösungen hat sich die Tischlerei Fuisting weit über die Grenzen des Kreises Soest hinaus einen Namen gemacht.

Derzeit werden in dem Familienbetrieb im neuen Gewerbegebiet im Soester Osten drei Nachwuchskräfte ausgebildet, von denen eine derzeit ihre Gesellenprüfung absolviert. Zwei weitere Azubis beginnen im August mit ihrer Ausbildung. Eingesetzt werden die angehenden Tischler in der Bautischlerei und im Möbelbau. „Das Team Möbelbau arbeitet hauptsächlich in der Werkstatt und stellt individuelle Möbel her und baut diese später beim Kunden auf“, erklärt Pascal Fuisting, der seit 2021 im Marketing und Vertrieb arbeitet. „Das Team Bautischlerei ist meist unterwegs und übernimmt beispielsweise die Einbauten von Fenstern und Türen, macht Trockenbauarbeiten und alles, was sonst noch anfällt. Ein drittes Team übernimmt Reparaturarbeiten an Fenstern, Türen und Rollläden.“

Wie viel an einem Gebäude im Laufe der Zeit anfallen kann, hat Andre Risken zuletzt vor ein paar Wochen hautnah erlebt. „Ich war mit der Hilfsorganisation Archemed in Asmara, der Hauptstadt von Eritrea, und habe dort mit weiteren Tischlern aus der Umgebung die dortige Säuglingsstation eines Krankenhauses wieder auf Vordermann gebracht“, erzählt Andre Risken. „Das war schon eine tolle Erfahrung.“ Für diese ehrenamtliche Arbeit hat ihn die Tischlerei Fuisting freigestellt, denn so ein gemeinnütziges Engagement unterstützt der Familienbetrieb immer gerne.

Andre Risken fräst eine Nut in eine Schranktür - Traumberufe Tischler 2023

Echte Handarbeit: Nach dem Fräsen einer Nut entgratet der Tischlermeister die Kanten der Nut, um die Schranktür später besser montieren zu können. (Foto: Gabi Bender)

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Drei Antworten von …

Obermeister Schuster

… Christian Schuster, Obermeister der Tischler-Innung Soest-Lippstadt

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …

… ich mit meinen eigenen Händen etwas Bleibendes schaffen möchte. Ein weiterer Grund ist natürlich, dass ich schon als Kind viel Zeit in unserer Werkstatt verbracht habe. Mein Vater hat mir das Tischlersein quasi vorgelebt, denn wir sind ein Familienbetrieb in der sechsten Generation. Ein weiterer wichtiger Aspekt war für mich, dass man als Tischler eine sehr gute Mischung aus Theorie und Praxis hat, was ich sehr schätze.

2. Mein Lieblingswerkzeug ist …

… die CNC-Fräsmaschine, da diese ganze viele Maschinen in sich vereint und uns den Arbeitsalltag dadurch deutlich erleichtert. Während man ein Werkstück früher für jeden Arbeitsschritt von einer Maschine zur nächsten tragen musste, bearbeitet die CNC-Fräsmaschine das Werkstück komplett. Sie übernimmt Arbeitsschritte, für die wir früher mehrere Maschinen genutzt haben wie beispielsweise eine Ständerbohrmaschine, eine Topfbohrmaschine, eine Reihenlochbohrmaschine, eine Kreissäge sowie eine Fräse und in speziellen Fällen übernimmt die CNC-Fräsmaschine sogar die Aufgaben einer Abrichte.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?

Das Einzigartige an unserem Beruf ist, dass wir gerade im Möbelbereich die individuellen Wünsche der Kunden bis ins kleinste Detail berücksichtigen und umsetzen können. Wir Tischler planen und bauen Möbel, die Nutzen, Funktion und Emotion gleichermaßen in eine Form bringen. Oft begleiten diese Möbel die Kunden für sehr lange, nicht selten werden sie sogar an die nächste Generation weitergeben. Mehr Nachhaltigkeit geht kaum.

Die Fakten zur Ausbildung

Ausbildungsdauer:

3 Jahre

 

Monatliche Vergütung ab:

700 € im 1. Lehrjahr
810 € im 2. Lehrjahr
910 € im 3. Lehrjahr

 

Abgeschlossene Ausbildungsverträge in 2022:

30 / 79 insgesamt

 

Berufsschulstandort:

Soest

 

Weitere Zahlen:

Aktuell hat die Tischler-Innung Soest-Lippstadt 99 Mitgliedsbetriebe.

DER BERUF IN ALLER KÜRZE „TISCHLER“

Ein Tischler baut Möbel, Inneneinrichtungen, Fenster, Türen sowie Messe- und Ladeneinrichtungen. Oft handelt es sich bei den Werkstücken um Einzelanfertigungen. Er arbeitet mit modernen, teilweise computergesteuerten Maschinen. Aber auch die Grundfertigkeiten Sägen, Hobeln, Schleifen und die Behandlung von Holzoberflächen müssen beherrscht werden.

Tischler bauen verschiedenen Erzeugnisse und reparieren beschädigte Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.

Weitere Infos zur Ausbildung unter www.born2btischler.de

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