Von Hochdruckreinigern über Aufsitzrasenmäher bis hin zu landwirtschaftlichen Großgeräten und Traktoren mit bis zu 280 PS – wer bei Landtechnik Sommer die Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker macht, lernt bei einem Allrounder.

Während sich viele Unternehmen auf Landmaschinen, Baumaschinen oder Kleingeräte spezialisiert haben, gilt das nicht für den Familienbetrieb in dritter Generation. „Wir machen alles“, sagt Rita Sommer. Und das seit diesem Jahr auch am Standort in Werl. Auch wenn Landtechnik Sommer erst seit Anfang Januar im Langenwiedenweg zu finden ist, sind die Mitarbeiter vor Ort schon ein eingespieltes Team.

„Wir haben den Standort von der Firma Mesche Landtechnik übernommen und deren Mitarbeiter gleich mit“, erklärt die Personalchefin, die mit ihrem Mann Reiner Sommer das Unternehmen leitet. „Die Übernahme der Mitarbeiter war für uns eine wichtige Voraussetzung – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel.“ Um etwas gegen diesen zu unternehmen und weil ihr das Thema Ausbildung am Herzen liegt, engagiert sich Rita Sommer schon seit Jahren in diesem Bereich und organisiert unter anderem eine Berufsinfobörse an ihrem Hauptsitz in Eslohe.

Björn Lüdorf (vorne) und Philip Meyerholz bei der Inspektion von Landmaschinen - Traumberufe Land- und Baumaschinenmechatroniker 2023
Die beiden Land- und Baumaschinenmechatroniker Björn Lüdorf (vorne) und Philip Meyerholz sind gerade bei der Inspektion von Landmaschinen. (Foto: Gabi Bender)

„Land- und Baumaschinenmechatroniker sind sehr gefragt, weil sie so breit aufgestellt sind“, erklärt die Personalchefin. „Die fertigen Land- und Baumaschinenmechatroniker werden nicht nur von Unternehmen abgeworben, die Land- und Baumaschinen vertreiben und instand halten, sondern auch von Industriebetrieben, Straßenbau-Ämtern, Kommunen und größeren Betrieben mit eigenem Fuhrpark.“

Wer nach seiner Ausbildung noch weiter die Schulbank drücken möchte, kann die Weiterbildung zum Servicetechniker absolvieren oder seinen Meister dranhängen. Derzeit bereitet sich die vierte Generation der Familie Sommer auf die Führung des Betriebes vor. Der 24-jährige Johannes Sommer geht daher im Oktober nach Potsdam, wo er an der dortigen Meisterschule Teil eins und zwei der Meisterprüfung machen wird, nachdem er den dritten und vierten Teil bereits erfolgreich abgeschlossen hat.

Dennis Paluch arbeitet eine Lackierung nach - Traumberufe Land- und Baumaschinenmechatroniker 2023
Nutzfahrzeugemechatronikermeister Dennis Paluch arbeitet eine Lackierung nach. (Foto: Gabi Bender)

Bei Landtechnik Sommer befinden sich derzeit fünf angehende Land- und Baumaschinenmechatroniker in der dreieinhalbjährigen Ausbildung. „Für den Standort Werl sind wir noch auf der Suche nach einem Interessenten, der im August bei uns anfangen möchte“, verrät Rita Sommer. „Potenzielle Bewerber sollten sich für Mathe und Physik sowie generell für Technik interessieren, gerne schrauben und auch bereit sein, sich dabei dreckig zu machen.“

Geeignet ist der Beruf für jedes Geschlecht. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Mädchen, die sich für diese Ausbildung entscheiden, das auch wirklich wollen und sich daher richtig reinknien.“ Auch Kammersieger hat das Unternehmen schon hervorgebracht. „Andere wiederum haben nach ihrer Ausbildung noch studiert„, erinnert sich Rita Sommer, die früher selbst in der Landwirtschaft gearbeitet hat.

Wer in den Beruf oder den Betrieb hineinschnuppern möchte, kann dies sehr gut im Rahmen eines Praktikums machen. „Wir haben immer offene Praktikumsstellen und schon mehreren Praktikanten hat es bei uns so gut gefallen, dass sie später auch eine Ausbildung bei uns gemacht haben“, sagt Rita Sommer, die auch gleich noch einen Tipp für Neueinsteiger, Azubis und Gesellen hat: „Das Wichtigste ist: Man sollte neugierig sein und das auch immer bleiben. Ich finde es super, wenn Leute interessiert sind und viel fragen. Ich habe meinen Ausbilder früher immer gelöchert.“

Drei Antworten von...

...Dietmar Kaup, Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Soest-Lippstadt

Obermeister Dietmar Kaup

1. Ich bin Handwerker geworden, weil …
… ich im Handwerk die größten Perspektiven gesehen habe. Außerdem ist der Handwerksberuf unglaublich abwechslungsreich, was für meine Berufswahl auch sehr wichtig war.

2. Mein Lieblingswerkzeug ist …
… der Laptop, weil die meisten Geräte und Maschinen, mit denen wir zu tun haben, mittlerweile ausgelesen werden können und man Fehlern damit sehr schnell auf die Spur kommt.

3. Was ist das Einzigartige an Ihrem Handwerk?
Das Besondere an unserem Handwerk ist, dass man sich als Land- und Baumaschinenmechatroniker sowohl in der Mechanik und Elektronik als auch in der Hydraulik und Pneumatik auskennen muss.

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